Levi – Für einen kurzen Moment durfte Lena Dürr sogar auf dem Stuhl der besten in die Kamera winken und ihren guten Saisonstart genießen.
Mit Rang zehn beim Slalom-Weltcup in Levi, der ihr nach der zwischenzeitlichen Bestzeit Sekunden im Fokus der Kamera ermöglichte, bestätigte die 28-Jährige in der kalten Polarluft ihren guten Saisonstart in Sölden und die insgesamt positiven Signale aus dem Damen-Team des Deutschen Skiverbands.
Cheftrainer Jürgen Graller scheint hinter Viktoria Rebensburg langsam aber sicher eine Mannschaft aufgebaut zu haben, die auf Erfolge hoffen lässt. Von den Leistungen einer Mikaela Shiffrin (USA), die ihren 41. Slalom-Sieg im Weltcup mit großem Vorsprung vor Wendy Holdener (Schweiz) holte und nun alleinige Rekordhalterin ist, sind die Deutschen zwar wohl noch lange sehr weit entfernt. Aber das war nicht der Grund, dass der Österreicher vor der Abreise aus Finnland dennoch nicht ganz glücklich war mit dem Tag. «Es passt», sagte er der Deutschen Presse-Agentur, meinte aber auch: «Ich kann nicht zufrieden sein, weil wir Positionen verloren haben.»
Insbesondere Rang 16 von Christina Ackermann nach dem 13. Platz im ersten Lauf war ein Endergebnis, das Graller nicht gefiel. «So fährt man, wenn man etwas gehemmt ist. Sie hat definitiv mehr drauf. Das ist nicht das, was sie will – vor allem nicht nach der Vorbereitung», bewertete er die Vorstellung der Athletin, die mit Ausnahme des Saisonfinals in jedem Rennen 2019 in die Top Ten kam.
Auch Ackermann, die vor ihrer Hochzeit unter ihrem Mädchennamen Geiger am Start war, kritisierte ihre Leistung. «Ich lasse mich immer schnell von so kleinen Fehlern aus dem Konzept bringen, das war jetzt auch der Fall», sagte sie. «Aber es war okay für den Anfang, ich bin froh, dass ich ein paar Punkte mitnehmen konnte.»
Marlene Schmotz kam auf Platz 23, Marina Wallner belegte im ersten Weltcup-Rennen nach ihrem Kreuzbandriss Rang 27. Der 13. Platz im ersten Lauf hatte Graller allerdings auf mehr hoffen lassen. Dürr war daher die einzige, die ein uneingeschränktes Lob bekam: «Lena ist gut für mich, eine zehnter Platz nach einem 18. Platz in Sölden, das passt für mich», sagte Graller. Dürr meinte: «Ich bin sehr zufrieden. Nach Sölden auch. Mit einem zehnten Platz in Levi kann’s jetzt richtig losgehen.»
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(dpa)