Val di Fiemme – Mit einem kleinen Blumenstrauß in der Hand grinste Vinzenz Geiger auf dem Siegerpodest zufrieden.
Der deutsche Youngster hat im Weltcup der Nordischen Kombinierer seinen zweiten Saisonsieg zwar verpasst, darf sich angesichts der erdrückenden Überlegenheit von Norwegens Überflieger Jarl Magnus Riiber aber wie ein Sieger fühlen. Als Best of the Rest schlug das 22 Jahre junge Talent Geiger im italienischen Val di Fiemme die übrige Konkurrenz und musste sich wieder einmal nur Gelb-Träger Riiber geschlagen geben. Dritter wurde der Norweger Joergen Graabak.
«Ich denke, mit dem zweiten Platz kann ich superzufrieden sein. Ich war letzte Woche ein bisschen krank, drum wusste ich nicht ganz, wo ich stehe. Deswegen muss ich sagen, das ist genial», befand der Oberstdorfer.
Auch Riiber hatte beste Laune. «Ich bin glücklich, das neue Jahr so zu starten. Auch der Langlauf war sehr einfach für mich heute. Ich bin froh über diesen Tag», sagte er. Dass am Ende nur 26 Sekunden seines Vorsprungs verblieben, hatte mit seinem Schongang auf den letzten Kilometern zu tun. Es waren skurrile Bilder, die bei herrlichem Winterwetter im Fleimstal zu beobachten waren: Vorne skatete Riiber locker und alleine vor dem Rest, hinten bekämpfte sich eine Gruppe von bis zu 15 Sportlern mit höchstem Einsatz.
Angesichts der Stärke des siebenmaligen Saisonsiegers aus Norwegen, der vor allem auf der Schanze konstant Weltklasse-Niveau bringt, haben die Kombinierer des Deutschen Skiverbandes (DSV) zum Auftakt der drei Tage in Val di Fiemme ein Top-Resultat erzielt: Hinter dem Zweiten Geiger schafften es auch die Team-Olympiasieger Fabian Rießle (4.), Johannes Rydzek (5.) und Eric Frenzel (9.) unter die besten Zehn. Vor allem bei Rydzek, der vor Weihnachten riesige Probleme auf der Skisprungschanze hatte, ist das ein großer Fortschritt.
In Val di Fiemme gibt es für das Team von Bundestrainer Hermann Weinbuch zwei weitere Chancen, Riiber zu besiegen. Am Samstag im Einzel sind die Chancen dafür aber nicht besonders groß, so wie Riiber zuletzt agierte. Realistischer ist da ein Erfolg im Teamsprint am Sonntag, wenn der Gesamt-Führende außer auf sich auch noch auf einen Kollegen aus Norwegen angewiesen sein wird.
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(dpa)