Weit über der Stadt Innsbruck thront ein Schloss, welches als in seiner Schönheit und seiner kulturhistorischen Bedeutung kaum ein Ebenbild findet. Als wunderbares Beispiel der Architektur der Renaissance ist die Geschichte des Schlosses Ambras eng verbunden mit dem Namen seines Gründers, Erzherzog Ferdinand II. von Österreich (1529-1595). Er legte den Grundstein für eine der beeindruckenden Sammlungen des Landes, die hier mit Portrait- und Harnischsammlung seinen Anfang fand.
Zwar ist ein Großteil der Sammlung inzwischen in Wien zu bewundern, jedoch fungiert das Schloss Ambras mit Teilen der Sammlung als Außenstelle Kunsthistorischen Museums in Wien. Als besonders bemerkenswert gilt der Spanische Saal des wunderschönen Schlosses, das mit einem reich gestalteten Englischen Garten umrandet ist und so den Besuchern einen wunderbaren Rahmen bietet. Er ist mit seinen 43 Metern einer der größten und bedeutendsten freistehenden Saalbauten der Renaissance. Die Wände des Saales werden von den Portraits von 27 Tiroler Landesfürsten geschmückt, die vermutlich vom Groteskenmaler Giovanni Fontana angefertigt wurden. Von auffallender Schönheit ist die teils vergoldete intarsierte Holzkassettendecke.
Neben den kunstvollen Portrait- und Harnischsammlung existiert im Hochgeschoss des Schlosses eine Dauerausstellung, die in erster Linie die Geschichte des Schlosses und die Lebensverhältnisse seiner Bewohner eindrucksvoll wiedergibt. Thematisch ergänzt wird diese durch Sonderausstellungen, wie die momentan zur Schau gestellte mit dem Thema „Dracula – Wojwode und Vampir“.
Gerade in diesem Jahr, wo Österreich Gastgeber der Europameisterschaft ist, erhoffen sich die Verantwortlichen einen Besucherzuwachs. Fans, die sich neben dem Fußball noch für die kulturellen Aspekte Österreichs interessieren, finden im Schloss Ambras ausreichend Gelegenheit dafür.