Östersund – Bundestrainer Gerald Hönig traut seinen Biathletinnen beim zweiten Einzelrennen des Winters wieder einen Podestplatz zu.
«Die Trainingseindrücke waren sehr positiv. Die Mädels haben sich noch mal eine Stück Sicherheit geholt. Es spricht nichts dagegen, dass wir wieder selbstbewusst in die Rennen gehen», sagte der 58-Jährige vor dem Sprint am Samstag im schwedischen Östersund.
Laura Dahlmeier startet nach ihrem Auftaktsieg im Einzel erstmals in ihrer Karriere und als erste Deutsche seit Rekord-Weltmeisterin Magdalena Neuner 2012 im Gelben Trikot. «Auf diesen Moment freue ich mich besonders», sagte die 23 Jahre alte Verfolgungs-Weltmeisterin, die als 39. in die Loipe geht. Hönig traut ihr gleich den nächsten Erfolg zu, es wäre ihr neunter Weltcupsieg: «Man muss sie in jedem Rennen auf dem Zettel haben.»
Auch die Einzel-Vierte Franziska Preuß (36.), Franziska Hildebrand (34.) und Vanessa Hinz (21.) haben gute Chancen. Maren Hammerschmidt (57.) und Miriam Gössner (91.) wollen ihre schwachen Schießergebnisse vom Einzel vergessen machen. «Ich hoffe, dass ich am Schießstand gut durchkomme. Läuferisch passt es soweit», sagte Preuß.
Ihr Freund Simon Schempp erlebte zum Auftakt als 46. mit sieben Schießfehlern einen schwarzen Tag. «Er hat schon gesehen, dass er läuferisch dabei ist. Am Schießstand hat er halt ein bisschen Pech gehabt. Das muss er abhaken. Er wird im Sprint wieder angreifen», sagte Preuß.
Dabei muss Schempp im Sprint über die 10 Kilometer (14.45 Uhr) vor allem sein Vorjahres-Debakel vergessen. Denn 2015 war er mit acht Fehlern nur 77. geworden und hatte dadurch die Qualifikation für die Verfolgung verpasst. «Ich habe im vergangenen Jahr dieses Negativerlebnis auch gut weggesteckt. Ich denke, dass werde ich wieder schaffen», sagte der 28-Jährige. Denn nach seinem Östersund-Aussetzer hatte er beim nächsten Weltcup in Hochfilzen den Sprint gewonnen und wurde Zweiter in der Verfolgung.
Neben Schempp (22.) sind auch wieder Arnd Peiffer (2.), Benedikt Doll (18.), Erik Lesser (41.), Roman Rees (85.) und Florian Graf (73.) am Start. Im Einzel hatte einzig Weltcup-Rückkehrer Graf als Achter überzeugt. Die anderen schossen zu oft daneben. Das soll im Sprint nicht wieder passieren.
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(dpa)