Oslo – Der frühere Mannschaftsarzt der Langläuferin Therese Johaug hat bei einer Anhörung die Schuld für die Dopingvorwürfe gegen die Norwegerin auf sich genommen.
«Es gibt keine Entschuldigung für das, was passiert ist», sagte Fredrik Bendiksen vor einem Ausschuss des norwegischen Sportverbandes. Er hatte Johaug die Lippencreme besorgt, in der das verbotene Steroid Clostebol enthalten gewesen war. Daraufhin war der Skistar bei einem Dopingtest durchgefallen und suspendiert worden. Die 28-Jährige will das Steroid unwissentlich genommen haben. Ihr droht eine 14-monatige Sperre.
Er habe «unfassbar viel Zeit damit verbracht», herauszufinden, wie es dazu kommen konnte, dass er nicht darauf geachtet habe, ob die Creme die Substanz enthielt, sagte Bendiksen. Er hatte das Mittel gekauft, weil Johaug sich die Lippen bei einer Trainingseinheit in Italien verbrannt hatte. «Ich kann es immer noch nicht erklären. Ich war so konzentriert darauf, dass ich eine Creme mit antibakterieller Wirkung brauchte.» Er habe nicht damit gerechnet, dass darin Clostebol enthalten sein könnte. Die Fehlentscheidung peinige ihn seit Monaten. Nach der Suspendierung von Johaug war Bendiksen zurückgetreten.
Fotocredits: Hakon Mosvold Larsen
(dpa)