St. Moritz – Am Montag steht die Eröffnungsfeier im WM-Kalender, am Dienstag gehts im Super-G um die ersten Medaillen. So kurz vor dem Saisonhöhepunkt bei den alpinen Skirennfahrern ist es Zeit für einen Formcheck der deutschen Starter.
Damen
Lena DÜRR: Seit dem 6. Platz beim Slalom in Killington Ende November ging bei Dürr im Weltcup nicht mehr viel. Mit Rang 14 in Flachau bekam die Formkurve zumindest eine positive Richtung. Hatte auch vor zwei Jahren Schwierigkeiten, kam bei der WM aber dennoch auf Rang 13.
Christina GEIGER: Der achte Platz bei der WM-Generalprobe in Flachau macht Mut. Geiger ist eine technisch hervorragende Skifahrerin, der aber in den entscheidenden Momenten oft das Selbstvertrauen abhanden kommt. Mit ihrer Qualität ist ein Top-10-Resultat fast Pflicht.
Viktoria REBENSBURG: Deutschlands beste Skirennfahrerin hat nicht nur nach eigener Einschätzung gleich drei Medaillenchancen: Im Super-G, in der Abfahrt und im Riesenslalom. Die erste Gelegenheit gibt es sofort im ersten Rennen der WM, dem Super-G am Dienstag.
Marina WALLNER: Sie hat es in diesem Winter bei sechs Slalom-Starts vier Mal in die Punkte geschafft – das ist nach ihrer langen Verletzungspause ein Erfolg. Deswegen entschied sich der DSV auch dafür, ihr trotz verpasster Norm die WM-Chance zu geben.
Herren
Thomas DREßEN: Mit hohen Startnummern in die Punkte, das schafft Dreßen in diesem Winter zuverlässig. Allerdings zeigt die Formkurve seit dem Jahreswechsel etwas nach unten bei dem sehr talentierten Speedfahrer. Diese WM ist vor allem zum Erfahrung sammeln gedacht.
Josef FERSTL: Nach seinem Kreuzbandriss im vergangenen Winter war Ferstl sofort wieder auf dem alten Niveau. Rang 5 beim Super-G in Santa Caterina und Rang 8 im Super-G von Kitzbühel sind die Resultate, an denen er sich auch in St. Moritz orientieren will.
Stefan LUITZ: Bei der WM-Generalprobe in Garmisch gelang ihm mit Rang drei der erste Podestplatz nach mehr als zwei Jahren. Rechtzeitig zur WM ist Luitz in Form. In St. Moritz gilt er als Mann mit Außenseiterchancen auf eine Medaille. Das Potenzial hat er allemal.
Felix NEUREUTHER: Deutschlands bester Skirennfahrer ist noch nicht in WM-Form. Drei Podestplätze in diesem Winter sind deutlich weniger als noch 2013 (6) und 2015 (7). Zudem hat er seit dem Aus in Schladming Probleme mit dem Knie. Ein Medaillen-Kandidat ist er dennoch.
Andreas SANDER: Sander hat sich als beständigster deutscher Speedfahrer etabliert und ist mit Ergebnissen jenseits der Top 10 nicht mehr zufrieden. Erwischt er einen guten Tag, kann es in St. Moritz auch noch weiter nach vorne gehen.
Dominik STEHLE: Stehle erlebt eine schwierige Saison. Der hoch talentierte Sportler, der in seiner Karriere immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde, wartet noch auf das eine richtig starke Rennen. Womöglich gelingt es ihm ja in der Schweiz.
Linus STRAßER: Straßer hatte die bestmögliche WM-Generalprobe und holte beim Parallel-Slalom in Stockholm seinen ersten Sieg im Weltcup. Bei seiner zweiten WM ist der 24-Jährige für eine Überraschung gut, zu hohe Erwartungen wären aber unfair.
Fotocredits: Karl-Josef Hildenbrand
(dpa)