Lahti – Vor dem WM-Rampenlicht hat Sandra Ringwald keine Angst. Die Langläuferin soll dem deutschen Team bei den nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Lahti am Donnerstag einen gelungenen Auftakt bescheren und damit den Grundstein für erfolgreiche Titelkämpfe legen.
«Das Ziel ist klar: Wir wollen mit Sandra das Finale der besten sechs Läuferinnen anpeilen», sagt Andreas Schlütter, Sportlicher Leiter der deutschen Langläufer.
Den hohen Anspruch an die Schwarzwälderin begründet er mit ihren Leistungen in den vergangenen 18 Monaten. «Sie hat die meisten Wettkämpfe bestritten und eine gute Belastungsverträglichkeit. Und sie hat in der vergangenen Saison zweimal ein Sprint-Finale erreicht», erklärt Schlütter.
Die 26-Jährige scheint die Gewinnerin der Umstrukturierungen im DSV-Langlaufteam zu sein. Seit mit Torstein Drivenes ein norwegischer Coach mit vielen neuen Ideen das Training der Damen übernommen hat, geht es mit Ringwald steil bergauf. «Ich bin mit dem System am schnellsten klar gekommen. Ich kann sehr gut in meinen Körper hineinhören und ganz gut einschätzen, wie weit ich gehen kann. Insofern konnte ich mich an Grenzen herantasten und sie überschreiten», erzählt Ringwald im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
Die gelernte Sprinterin ist mittlerweile eine gute Allrounderin geworden, hat aber auf den kurzen Distanzen immer noch ihre besonderen Stärken. Die höhere Intensität im Training, die schnellen Einheiten kamen ihr daher besonders entgegen. «Reine Sprinter gibt es eigentlich nicht mehr, weil die Strecken mittlerweile sehr schwer sind. Und man muss, wenn man ins Finale will, diese Strecken ja schon dreimal absolvieren. Dazu braucht man Ausdauer und Kraft», erzählt die Lebensgefährtin von Kombinierer Fabian Rießle.
«Er muss ja auch Langlauf trainieren, das machen wir öfter mal zusammen. Es ist schön, wenn man mit jemandem zusammen ist, der auch Leistungssportler ist. Aber wenn wir zusammen sind, reden wir gar nicht so viel über Sport. Wir haben noch viele andere gemeinsame Interessen», berichtet Ringwald.
Beispielsweise Fußball. «Das ist ein Hobby von mir. Vor meinem Leistungssport-Einstieg habe ich beim FC Schönwald aktiv gespielt, meist im rechten Mittelfeld. Da musste man auch viel laufen», erzählt die mittlerweile im Allgäu lebende und trainierende Sportsoldatin.
Die Frohnatur, die als Stimmungskanone im Team gilt, will sich im Sprint die Lockerheit für die anderen WM-Einsätze holen. «Wir wollen versuchen, im Teamsprint und in der Staffel in den Medaillenkampf einzugreifen. Schon deshalb ist der Sprint kein Warmlaufen für die WM, sondern das Erbringen eines Leistungsnachweises. Ich will ganz gern auch bei den anderen Wettbewerben dabei sein», sagt Ringwald.
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(dpa)