Aspen – Die zweite Abfahrtskugel für Peter Fill war für Skirennfahrer Andreas Sander keine Überraschung.
«Man konnte es nach den Trainingsleistungen erwarten. Der Peter hat sich da brutal wohl gefühlt. Kjetil hat sich da schwerer getan», sagte Sander über die gelungene Aufholjagd des Südtirolers Fill. Als Tageszweiter hinter seinem Landsmann Dominik Paris sammelte er im abschließenden Abfahrtsrennen des WM-Winters genug Punkte, um den Norweger Kjetil Jansrud noch auf Rang zwei der Gesamtwertung zu verdrängen. «Danke, Danke, Danke», sagte Fill über die Lautsprecher. Schon im vergangenen Jahr war er der beste Abfahrer des Winters gewesen.
Für Sander selbst war das Rennen im US-Bundesstaat Colorado auch ein Erfolg. Als Sechster verbuchte er das beste Abfahrts-Ergebnis seiner Weltcup-Karriere und kann mit viel Selbstvertrauen in den Super-G am Donnerstag und danach in die Vorbereitung auf die kommende Olympia-Saison starten. «Ich bin sicher zufrieden», meinte Sander, der dennoch seine Fehler in einigen Streckenabschnitten bemängelte. Auf Paris fehlten Sander am Ende ebenso wie Super-G-Weltmeister Erik Guay aus Kanada 0,31 Sekunden. Auf den Tagesdritten Carlo Janka aus der Schweiz war es nur ein Rückstand von 0,13 Sekunden.
Thomas Dreßen kam zum Abschluss seiner erst zweiten kompletten Weltcup-Saison auf Rang 16. Damit verpasste es der 23 Jahre alte Bayer sich für einen starken Winter mit weiteren Weltcup-Punkten und einer noch besseren Ausgangssituation für die kommende Saison zu belohnen. Beim Weltcup-Finale bekommen nicht wie üblich die besten 30, sondern nur die besten 15 Fahrer eines Rennens Punkte.
Fill verdiente sich die Kugel mit seiner Konstanz. Der 34-Jährige konnte bei acht Starts zwar keine Abfahrt gewinnen, stand in Aspen bei strahlendem Sonnenschein aber zum fünften Mal in dieser Saison auf dem Podest. «Ich bin ein guter Skifahrer. Da muss ich nicht gewinnen», sagte Fill mit einem Grinsen im Gesicht.
Jansrud reichten seine zwei Saisonsiege dagegen nicht, um zum zweiten Mal nach 2015 die Abfahrts-Trophäe mit nach Hause nehmen zu dürfen. Die Super-G-Kugel hat er vor dem letzten Rennen am Donnerstag (18.00 Uhr MEZ) dagegen sicher. Im letzten Speedrennen der Saison steht neben Sander auch Josef Ferstl am Start.
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(dpa)