Killington – Vom perfekten Start in den Olympia-Winter mit zwei Siegen in zwei Rennen will sich Viktoria Rebensburg nicht aus dem Konzept bringen lassen.
«Vor ein paar Jahren habe ich diesen Fehler einmal gemacht, über die große Kugel nachzudenken, das wird mir nicht mehr passieren. Ich genieße das jetzt und bereite mich auf Lake Louise vor. Ich bin gespannt, wie es im Speed so losgeht», sagte die 28-Jährige dem ORF nach ihrem Sieg im Riesenslalom von Killington und schob alle Gedanken an den Gesamtweltcup beiseite.
Für die beste deutsche Skirennfahrerin gab es am Samstag ohnehin keinen Grund, zu weit in die Zukunft zu schauen – zu schön ist die Gegenwart. Nach dem Saison-Auftakt in Sölden gewann Rebensburg auch den zweiten Riesenslalom der Saison. Und das trotz eines Patzers im zweiten Durchgang mit einem souveränen Vorsprung von 0,67 Sekunden auf Gesamtweltcupsiegerin Mikaela Shiffrin aus den USA. «Oben bin ich ja schon fast draußen gewesen», sagte sie im US-Bundesstaat Vermont. «Das ist natürlich kein schlechter Start.» Manuela Mölgg aus Südtirol hatte als Dritte bereits 1,49 Sekunden Rückstand auf Rebensburg.
Die Bilanz des Deutschen Skiverbands nach fünf Weltcup-Rennen: Zwei Siege von Rebensburg, ein Sieg von Felix Neureuther, ein sehr guter sechster Platz von Lena Dürr beim Slalom in Levi und dazu das ordentliche Resultat von Thomas Dreßen (14.) und Andreas Sander (15.) bei der Abfahrt in Lake Louise am Samstag. Macht unterm Strich schon jetzt zwei Medaillenkandidaten für Pyeongchang, die Quali für Dürr und dazu die halbe Norm für den lange verletzten Fritz Dopfer (15. in Levi), Dreßen und Sander. «Wir sind sehr zufrieden mit dem, was wir bisher geleistet haben», sagte Alpindirektor Wolfgang Maier.
Auf Rebensburg warten am kommenden Wochenende in Lake Louise die beiden ersten Abfahrten und der erste Super-G des Winters. «Ich freue mich jetzt, dass es auch los geht im Speed», sagte sie. Die gute Vorbereitung ohne gesundheitliche Probleme zahlt sich aus. «Der Riesenslalom ist einfach die Basis für mich, dass ich technisch gut Ski fahre», erzählte Rebensburg. Für die «emotionale Skifahrerin» sei der gute Start in ihrer Lieblingsdisziplin wichtig, sagte Maier. «Wenn ihr Plan aufgeht und sie im Riesenslalom gut ist, dann fährt sie auch in den anderen Disziplinen gut.»
Für Rebensburg war der Erfolg in Killington der 15. Weltcup-Sieg ihrer Karriere, damit ist sie nun alleine auf Rang vier der deutschen Bestenliste – nur Katja Seizinger (36), Maria Höfl-Riesch (27) und Hilde Gerg (20) haben mehr. Maren Wiesler und Jessica Hilzinger verpassten das Finale und blieben ohne Punkte.
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(dpa)