Titisee-Neustadt – Viel Zeit haben die deutschen Skispringer bis zur Vierschanzentournee nicht mehr. Doch offensichtlich brauchen sie diese auch nicht.
Im Gesamtweltcup führt Richard Freitag vor Andreas Wellinger, beim Teamwettbewerb in Titisee-Neustadt zeigten die beiden ihr Potenzial bereits mit Sprüngen auf über 140 Meter. Dass es nur zu Platz drei hinter Norwegen und Polen reichte, wollen die DSV-Adler heute auf der Hochfirstschanze im Schwarzwald (15.30 Uhr/ARD) vergessen machen.
SIEGESSERIE: Nischni Tagil wurde zur Erfolgsgeschichte für die deutschen Springer. Freitag siegte in Russland am Samstag, Wellinger am Sonntag. Hält die Serie beim Heimspiel auf der Naturschanze? Gut möglich. Top-Kandidat ist der – in der Gesamtwertung führende – Freitag, der sein Gelbes Trikot möglichst lange verteidigen will. «Er ist einfach ein geiler Hund. Deshalb macht er sein Zeug», sagte Wellinger, derzeit Weltcupzweiter, über seinen Teamkameraden aus Sachsen.
PODESTDRUCK: Mit den starken Resultaten steigen auch die Erwartungen an die DSV-Adler. Podestplätze gab es nun in fünf Wettkämpfen in Serie. Das Ziel ist damit klar. «Einer von uns muss auf dem Podest stehen, am besten natürlich ganz oben», kündigte Markus Eisenbichler an, zuletzt Vierter in Russland. Nach einem durchwachsenen Teamwettkampf möchte der Bayer selbst «einfach zwei gute und stabile Sprünge» zeigen.
NEULING: 18 Jahre, 14 Tage und jetzt ab in den Weltcup: Constantin Schmid darf das Einzelspringen eröffnen. «Momentan läuft es ganz gut», sagt Schmid, der 2019 sein Abitur absolvieren will. In Titisee wäre das Erreichen des zweiten Durchgangs ein großer Erfolg. Schmid soll auch beim letzten Weltcup in Engelberg für den DSV an den Start gehen.
RÜCKKEHRER: Nun auch im Einzel: Nachdem Gregor Schlierenzauer im Teamwettkampf mit Sprüngen auf 127 und 124,5 Meter noch nicht unbedingt wieder überzeugte, will er heute nachlegen. «Mir geht’s sehr gut. Ich habe überhaupt keine Beschwerden mehr», sagte der 53-malige Weltcup-Gewinner aus Tirol. Weil er wegen einer Knieverletzung bislang keine Weltcup-Punkte sammeln konnte, geht er bereits mit Startnummer sechs in den Wettbewerb.
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(dpa)