Beckert Fünfter beim Heimweltcup – Ihle rehabilitiert sich

Erfurt – 19 Tage vor der Eröffnung der Olympischen Winterspiele konnten die deutschen Eisschnellläufer beim Weltcup in Erfurt nicht mit Podestplätzen glänzen.

Auch Lokalmatador Patrick Beckert verfehlte bei seinem Heimspiel einen Podestplatz über 5000 Meter. Der 27-jährige Thüringer lief in 6:19,53 Minuten so schnell wie noch nie auf seiner Heimbahn, doch reichte dies bei der Olympia-Generalprobe nur zum fünften Platz.

Der Sieg ging an den Norweger Sverre Lunde Pedersen, der in 6:14,66 Minuten den neun Jahre alten Bahnrekord von Rekordweltmeister Sven Kramer aus den Niederlanden deutlich unterbot. Weltrekordler Ted-Jan Bloemen aus Kanada (6:17,12) musste hinter dem Italiener Nicola Tumolero mit Platz drei vorliebnehmen. Moritz Geisreiter aus Inzell kam auf Platz zehn.

Eine gelungene Rehabilitation für sein Stolper-Rennen vom Vortag war für Nico Ihle der fünfte Platz über 1000 Meter. «Das tut richtig gut nach dem Rennen von gestern», meinte er strahlend, nachdem er in 1:09,21 Minuten seinen 15. Podestplatz im Weltcup nur um 0,22 Sekunden verpasst hatte. «Ich bin vor Olympia lieber in der Rolle des Underdogs, da ist der Druck nicht ganz so groß», meinte der Chemnitzer nach einem «technisch einwandfreien» Lauf. Tags zuvor war er nach zwei Wacklern auf der Startgerade über 500 Meter nicht über den enttäuschenden 17. Rang hinaus gekommen.

Zufrieden war auch Trainer Klaus Ebert. «So einen Stammellauf brauchten wir auch nicht noch einmal. Ebert wird den Olympia-Vierten von Sotschi bis zu seiner späten Abreise zu den Spielen in Pyeongchang am 10. Februar in Berlin betreuen. «Den Rest wird er auch ohne mich überleben», sagte Ebert, der nicht mit nach Südkorea reist. Sieger über 1000 Meter wurde der Niederländer Kjeld Nuis, der in 1:08,57 Minuten Bahnrekord nur um 0,17 Sekunden verpasste.

Olympia-Teilnehmerin Judith Dannhauer war im zweiten 500-Meter-Rennen in 38,84 Sekunden knapp drei Zehntel langsamer als am Vortrag und daher trotz Platz acht nicht ganz zufrieden. Noch ein wenig steckt ihr die Erkältung in den Knochen, die sie zuvor fast eine Woche im Training beeinträchtigte. Als Siebte hatte sie zum Auftakt ihre beste Weltcup-Platzierung in diesem Winter verbucht.

Ihren ersten Sieg im Weltcup verbuchte die 22 Jahre alte Europameisterin Vanessa Herzog. In 37,88 Sekunden ließ sie Vortagssiegerin Karolina Erbanova aus Tschechien (37,96) hinter sich und holte den ersten Weltcup-Sieg im Eisschnelllauf für Österreich seit Emese Hunyady vor über 20 Jahren.

Fotocredits: Soeren Stache
(dpa)

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