Lenzerheide (dpa) – Ski-Star Mikaela Shiffrin ist ausgerechnet vor den Olympischen Winterspielen in eine sportliche Krise gerutscht. Die Amerikanerin schied beim Slalom von Lenzerheide im Finale kurz vor dem Ziel aus.
Sie verpasste damit nicht nur den vorzeitigen Gewinn der kleinen Kristallkugel und einige andere Bestmarken – die 22-Jährige muss auch den dritten Ausfall in zuletzt fünf Rennen verkraften. In den beiden anderen Wettkämpfen verpasste sie die Podestplätze. Eine so lange Durststrecke erlebte Shiffrin im Weltcup zuletzt vor mehr als drei Jahren.
Wegen des Malheurs der zu Saisonbeginn nahezu unfehlbaren Shiffrin holte sich Petra Vlhova aus der Slowakei den Sieg vor der Schwedin Frida Hansdotter und Wendy Holdener aus der Schweiz.
Eigentlich war alles angerichtet für Shiffrin. Bis zur letzten Vertikale wenige Meter vor dem Ziel schien auch alles nach dem Plan der 22-Jährigen zu laufen. Dann aber verlor die sonst so souveräne Sportlerin die Kontrolle, mühte sich den Berg wieder hoch und musste ihre Niederlage letztlich mit hängendem Kopf akzeptieren.
Sie hätte sich mit dem 42. Weltcup-Sieg den inoffiziellen U23-Rekord in der Alpin-Historie holen und in der ewigen Bestenliste die Schwedin Anja Pärson auf Rang fünf einholen können. Außerdem hätte sie mit elf Saisonsiegen die Jagd fortsetzen können auf den Rekord der Schweizerin Vreni Schneider, die 1988/89 sogar 14 Rennen in einem Winter gewonnen hatte. Daraus wurde nichts.
Für die deutschen Starterinnen sprang beim letzten regulären Slalom vor den Winterspielen kein Top-Ten-Platz heraus: Marina Wallner war als Elfte die beste DSV-Athletin. Lena Dürr rutschte nach Rang 15 im ersten Durchgang weit zurück und kam auf den 22. Platz. Christina Geiger hatte im ersten Lauf eingefädelt und war ausgeschieden.
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(dpa)