Stockholm – Der deutsche Biathlon-Trainer Wolfgang Pichler darf in seiner Funktion als Chefcoach der schwedischen Skijäger nun doch zu den Olympischen Winterspielen nach Pyeongchang. Das gab das Schwedische Olympische Komitee (SOK) auf seiner Homepage bekannt.
Dem 62 Jahre alten Pichler war zunächst die Akkreditierung für die am 9. Februar beginnenden Winterspiele verweigert worden, da er als ehemaliger Coach des russischen Frauen-Teams unter Verdacht stand, Teil eines der größten Dopingskandale der Sportgeschichte zu sein.
«Ich bin froh, dass die Angelegenheit geklärt ist, und ich mich voll und ganz auf die Vorbereitung der Mannschaft konzentrieren kann», sagte Pichler in einer Mitteilung seiner Anwälte. Der Bayer hatte sich stets gegen den Vorwurf gewehrt, Teil des russischen Dopingsystems um Olympia 2014 in Sotschi gewesen zu sein. «Ich kämpfe um meinen Namen. Es ist für mich hart, dass ich für irgendetwas gesperrt werde, wofür ich nichts kann», hatte Pichler gesagt: «Ich fühle mich total unschuldig.»
In seiner Zeit als Coach der russischen Biathletinnen vor Olympia 2014 hatte Pichler unter anderen Olga Saizewa und Jana Romanowa trainiert, die neben Olga Wiluchina vom Internationalen Olympischen Komitee im Zuge der Doping-Ermittlungen lebenslang gesperrt worden waren. Seit 2015 arbeitet der Bayer wieder als Coach der schwedischen Nationalmannschaft.
Pichler hat sich einen Namen als Anti-Doping-Kämpfer gemacht. Ehe er 2011 bei den Russen anheuerte, war er schon einmal bei den Schweden tätig. Magdalena Forsberg führte der Zollbeamte zwischen 1997 und 2002 zu sechs Gesamtweltcup-Siegen in Serie. Später prangerte er die Doping-Problematik an, es gab sogar Morddrohungen aus Russland gegen ihn.
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(dpa)