Planegg – Motivationskünstler Peter Schlickenrieder soll die deutschen Skilangläufer als Cheftrainer zu Erfolgen bei der Heim-WM 2021 in Oberstdorf und bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking führen.
Mit dieser überraschenden Personalie reagierte der Deutsche Skiverband (DSV) auf die vergangenen drei medaillenlosen Großereignisse und kehrt damit zu einer bewährten Struktur mit einem übergeordneten Cheftrainer zurück. In der von Olympiasiegen, Weltmeistertiteln und Gesamtweltcupsiegen geprägten Zeit zwischen 2002 und 2012 hatte Jochen Behle dieses Amt ausgeübt.
«Peter Schlickenrieder ist seit vielen Jahren ein authentischer Botschafter und Visionär für den Langlaufsport und den DSV. Deshalb ist es für uns ein absoluter Glücksfall, dass er sich nun vollumfänglich und in hauptamtlicher Funktion in diesem Bereich engagiert», wird DSV-Sportdirektorin Karin Orgeldinger in einer Presseerklärung zitiert.
Der 48 Jahre alte Schlickenrieder, der 2002 in Salt Lake City Olympia-Silber im Sprint gewonnen hatte, war zuletzt als TV-Experte und DSV-Vizepräsident Leistungssport in Erscheinung getreten. Beide Aufgaben gibt er ab. «Mir ist vollkommen klar, dass wir einen nicht ganz einfachen gemeinsamen Weg vor uns haben. Bis zu den nächsten sportlichen Höhepunkten bleibt nicht mehr viel Zeit und wir sollten auch keine Wunderdinge erwarten. Dennoch bin ich überzeugt, dass wir ein tolles Team sowohl auf Athleten- wie Trainerseite haben, um die Aufgaben anzugehen», sagte Schlickenrieder.
Gemeinsam mit dem Sportlichen Leiter Andreas Schlütter bildet Schlickenrieder ein übergeordnetes Führungsduo. Mit Erik Schneider gibt es zudem einen neuen Disziplintrainer Frauen. Der Oberhofer, der zuletzt erfolgreich die Juniorinnen betreute und sie zu WM-Gold in der Staffel führte, löst Torstein Drivenes ab. Der Norweger kehrt aus familiären Gründen in seine Heimat zurück. Herren-Coach bleibt Janko Neuber.
Zu den zahlreichen Strukturänderungen bei den Langläufern zählt auch die Berufung eines übergeordneten Technik- und Athletiktrainers. Der zweimalige Weltmeister Axel Teichmann soll in enger Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft in Leipzig über alle Lehrgangsgruppen hinweg eine einheitliche, qualitativ hochwertige und perspektivisch ausgerichtete Ausbildung gewährleisten.
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(dpa)