Engelberg – Vor einem Jahr reisten die deutschen Skispringer als Favoriten in Topform nach Engelberg, das sieht dieses Jahr ganz anders aus.
Am Fuße des über 3000 Meter hohen Titlis-Berges sind Olympiasieger Andreas Wellinger und Co. ein letztes Mal vor der prestigeträchtigen Vierschanzentournee gefordert. «Wir haben einen soliden Start hingelegt und wollen die Wettkämpfe nun nutzen, und die Trainingsleistungen am kommenden Wochenende umsetzen. Wenn uns das gelingt, sollten wir im Kampf um die Podestplätze gute Karten haben», analysierte Werner Schuster vor den beiden Einzelspringen in der Schweiz am Samstag und Sonntag.
Das Gute im Vergleich zum Vorjahr ist: Die DSV-Adler sind nicht ausrechenbar. Neben Wellinger waren auch Stephan Leyhe und Karl Geiger zuletzt Podestkandidaten, in der Hinterhand hat Trainer Schuster auch noch Richard Freitag und Markus Eisenbichler. «Die beiden haben bisher noch nicht so performt, wie sie könnten. Da erhoffen wir uns einen Schritt nach vorne», sagte der Österreicher. Einen klaren Nummer-Eins-Springer gibt es bislang nicht.
Als Joker kommt Severin Freund hinzu, der zwar nach langer Pause wieder dabei ist, aber zuletzt noch ein Stück von der Spitze weg war. «Da müssen wir Geduld haben», sagte Schuster. Wegen des ausgefallenen Weltcups in Titisee-Neustadt hatten die Springer nun zwei Wochen Zeit, die Deutschen bereiteten sich auf der WM-Schanze in Seefeld vor.
Im Vorjahr prägte der spätere Gesamtzweite Freitag den Test-Weltcup in Engelberg, für die folgende Tournee brachte ihm das kein Glück. Der Titel bei der Vierschanzentournee ist der letzte, der den Deutschen in der Ära Schuster noch fehlt.
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(dpa)