Selina Jörg: «Öffentliches Interesse hat abgenommen»

Berlin – Snowboard-Weltmeisterin Selina Jörg beklagt die nachlassende Popularität ihrer Sportart im Vergleich zum Skifahren.

«Vor allem das öffentliche Interesse hat wieder abgenommen», sagte die Allgäuerin, die zuletzt in Park City (USA) ihre erste Goldmedaille bei einer WM holte, im Interview des «Tagesspiegels». Als einen Grund dafür nannte sie, dass im Breitensport das Skifahren im Vergleich zum Snowboardfahren wieder eindeutig dominiert.

«Seit die Carving-Skier aufgekommen sind, hat sich der Trend wieder umgedreht. Und das merken wir natürlich», sagte die 31-Jährige. Jörg hatte als Dreijährige mit dem Skifahren angefangen und war mit neun Jahren aufs Snowboard umgestiegen: «Und das war ja auch damals der Trend.»

Sie kündigte an, ihre Karriere nicht bis zu den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking fortzusetzen: «Ich werde nun die Saison sacken lassen und dann mal überlegen, wie es weitergeht.» Zum Mangel an Anerkennung sagte sie: «Für das, was wir an Preis- und Sponsorengeldern in einer Saison bekommen, schnüren sich die Profifußballer nicht einmal die Schuhe. Dabei haben wir nun wirklich geliefert und viele Erfolge gefeiert. Zudem haben wir tolle Persönlichkeiten, die viel zu erzählen haben. Von daher weiß ich nicht, was zumindest wir noch alles machen müssen, um Snowboard nach vorne zu bringen.»

Fotocredits: Michael Kappeler
(dpa)

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