Seefeld – Die Demonstration der norwegischen Langlauf-Stärke war deutlich, der Nachholebedarf der deutschen Athleten nach einer absolut nicht störungsfreien WM-Vorbereitung auch.
Beim Skiathlon über 15 Kilometer der Frauen und 30 Kilometer der Männer in den beiden Lauftechniken hatten die Schützlinge von Bundestrainer Peter Schlickenrieder am Samstag bei Kaiserwetter in Seefeld mit dem Ausgang der Rennen nichts zu tun. Während Therese Johaug das erste WM-Rennen nach ihrer Dopingsperre ebenso deutlich gewann wie das letzte davor und ihr Landsmann Sjur Röthe überraschend den Männer-Wettbewerb für sich entschied, waren Katharina Hennig als 16. und Florian Notz als 18. die Besten des deutschen Startersextetts.
«Alles in allem war es ordentlich. Bei Florian hatten wir gehofft, dass er sich vielleicht zwischen Platz zehn und 15 wiederfindet. Und Katha hat sich ordentlich in den Wettkampf gekämpft. Ich freue mich, dass niemand bei den Bedingungen mit den hohen Temperaturen und dem teilweise tiefen Schnee eingebrochen ist», sagte Schlickenrieder.
Hennig war in der unmittelbaren WM-Vorbereitung nicht nur von einem Virus befallen worden, die Sächsin laboriert auch an einer Entzündung in der linken Schulter, die sie behindert. «Ich habe den Wettkampf gebraucht, um mich erstmal freizulaufen», sagte Hennig, die sowohl im klassischen als auch im freien Stil teilweise ihre Möglichkeiten andeutete.
Notz dagegen war unzufrieden. «Ich hatte mir schon etwas mehr vorgenommen. Komischerweise ging es im klassischen Stil besser als in meiner Lieblingstechnik», sagte der Baden-Württemberger.
Die Norweger feierten ihre Siege und die Abwehr der russischen Attacken enthusiastisch. Johaug deklassierte die Konkurrenz, vergoss bei der Blumenzeremonie viele Tränen der Freude und bejubelte anschließend mit der WM-Zweiten, ihrer besten Freundin Ingvild Flugstad Östberg, mit lauten Schreien den Sieg von Röthe. Der bezwang im Spurt den Russen Alexander Bolschunow.
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(dpa)