Haben sie einem Alpensteinbock schon mal in der freien Natur gesehen? Dieser Alpenbewohner ist nämlich sehr scheu und selten zu sehen. Wir stellen Ihnen den ziegengroßen und kräftigen Alpensteinbock einmal vor.
Die Böcke sind an einem kurzen Bart und ihren säbelförmigen nach hinten gekrümmten Hörner, die bis zu einem Meter Länge erreichen können, erkennbar. Ihr Lebensraum ist im bevorzugt in den zentralen und südlichen Alpen. Auf reich gegliederten, steilen und felsigen Hängen in Höhen zwischen der Wald- und Eisgrenze sind sie zu Hause.
Zur Nahrungssuche steigen die Alpensteinböcke auch hinab zu alpinen Wiesen. Aber in der Nacht steigen sie wieder hinauf in höheren Lagen. Die maximale Lebenshöhe liegt bei 3.500 m. Im Winter lebt diese Art allerdings eher in tieferen Lagen.
Der Alpenbewohner ist bestens an das Hochgebirgsleben angepasst. Seine große Körpermasse macht ihn kälteresistent. Und seine spreizbaren Hufen geben ihm auf kleinsten Unebenheiten im Gelände halt und machen ihn somit zu einem exellenten Kletterer.
In früheren Jahren galten Blut, Haare und Horn als magisch, denen heilende Wirkungen nachgesagt wurden. Aus diesem Grund wurden die Tiere besonders gejagt und Mitte des 19. Jahrhunderts waren sie vom Aussterben bedroht. Nur noch 50 bis 100 Steinböcke lebten im Gran Paradiso (Aostatal/ Italien).
Aber zum Glück erkannten einige schlaue Leute diesen Fehlgedanken. Und peu a peu wurden sie ab dem 20. Jahrhundert wieder in ihren ursprünglichen Lebensraum eingebürgert. Auch in den bayerischen Alpen werden die Tiere langsam wieder heimisch. In der „Roten Liste“ der Tierarten Bayerns und Deutschlands wird der Alpensteinbock aber immer noch als eine Art mit geographisch eingeschränkter Verteilung geführt.