Nagano – Patrick Beckert und Claudia Pechstein steuern auf WM-Kurs, die Eissprinter Nico Ihle und Joel Dufter müssen vor den Titelkämpfen in Salt Lake City noch zulegen.
Bei der vierten Weltcup-Station in Nagano verbuchte Beckert über 5000 Meter in 6:21,79 Sekunden seine beste Saison-Platzierung, mit der er sich im Gesamtklassement auf Platz sieben verbesserte. «Es war ein richtig guter Lauf. Er zeigt mir, dass die Formkurve stimmt. Jetzt bin ich in Schlagdistanz zu den Podestplätzen», sagte der Erfurter.
Gleichfalls gut in Schuss präsentierte sich in der M-Wave-Arena Claudia Pechstein. Sie lief erstmals in diesem Winter über 3000 Meter als Zehnte in die Top 10, nachdem sie zum Auftakt als Neunte gleichfalls beste Deutsche im Massenstart war. In beiden Gesamt-Wertungen liegt die 47 Jahre alte Berlinerin nun auf Platz acht und ist auf drei Strecken für die WM im Februar qualifiziert.
Abseits des Eises hatte Pechstein zuvor öffentlich gemacht, dass der Konflikt mit Bundestrainer Erik Bouwman – anders als vom Verband verkündet – noch nicht vom Tisch sei. «Es hat ein 90-sekündiges Gespräch am Flughafen in Tokio gegeben, das ist ein Schritt in die richtige Richtung. Aber von einer einvernehmlichen Streit-Beilegung weiß ich nichts», sagte Pechstein der Deutschen Presse-Agentur. Das Verhältnis zu dem Niederländer ist angespannt, seit dieser im Sommer erklärt hatte, dass er «keinen Bock» habe, Pechstein zu trainieren.
Die Siege auf den langen Strecken gingen an die Kanadierin Ivanie Blondin, die in 4:00,24 Minuten mit Bahnrekord ihre Siegesserie auch über 3000 Meter fortsetzte, und den Russen Danila Semerikow, der die Abwesenheit von Seriensieger Patrick Roest (Niederlande) nutzte.
Noch nicht rund läuft es bei den besten deutschen Eissprintern. Mit ihren Rängen elf und zwölf verfehlten Joel Dufter und Nico Ihle die Podestplätze über 1000 Meter deutlich. «Es hat bei beiden nicht so gepasst, obwohl wir nach den guten Leistungen von Nur-Sultan mit Podestplätzen geliebäugelt hatten», räumte Sprint-Bundestrainer Danny Leger ein. Beide werden nun eine längere Trainingspause einlegen und auf die EM im Januar verzichten. Groß war die Freude beim Coach, dass der Münchner Hendrik Dombek in persönlicher Bestzeit von 1:10,09 Minuten als Siebter der B-Gruppe den dritten WM-Startplatz sicherte.
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(dpa)