Benedikt Doll feiert Gold-Coup: «Es war das perfekte Rennen»

Hochfilzen – Es war sein erster Weltcupsieg überhaupt – und dann wird Benedikt Doll gleich Weltmeister.

Der Biathlet hatte 0,7 Sekunden Vorsprung auf den Norweger Johannes Thingnes Bö. Fragen an Doll nach seinem WM-Titel im Sprint in Hochfilzen:

Sie haben vorher noch nie ein Weltcuprennen gewonnen. Jetzt die Premiere gleich mit WM-Gold. Haben Sie damit gerechnet?

Benedikt Doll: Ich wusste, wenn ich ein perfektes Rennen mache, kann ich gewinnen. Es war schon den ganzen Winter so, dass nicht viel gefehlt hat. Aber ich hatte immer Probleme mit dem Stehendschießen. Aber ich habe mich heute sehr sicher gefühlt. Darauf habe ich 17 Jahre hin gearbeitet. Das ist die Krönung, ganz oben zu stehen.

Wie sind Sie an das Rennen rangegangen?

Doll: Ich habe mir dieses Mal vorher gesagt: Du gewinnst heute. Sonst habe ich mir immer gesagt, du versuchst gut am Schießstand durchzukommen und dann schaust du mal, was rauskommt. Aber das ist irgendwann ja auch ermüdend. Zudem habe ich Konzentrations- und Atemübungen gemacht, um nicht so viel von außen auf mich einprasseln zu lassen und das Hörbuch Känguru-Chronik gehört. Denn bei den Nachmittagrennen konnte ich in diesem Winter oft die Konzentration nur schwer hochhalten.

Am Ende entschieden 0,7 Sekunden zu Ihren Gunsten. Der Norweger Johannes Thingnes Bö schien Ihnen Gold noch wegzuschnappen.

Doll: Ich dachte, Johannes macht es. Ich wäre auch mit Silber zufrieden gewesen. Dass er dann aber zehn Sekunden hinten raus verliert, hat mich überrascht. Aber die Strecke ist ganz schön tückisch. Es war verrückt, als ich dann ganz oben stand.

Biathleten fangen oft vor dem letzten Schuss an zu denken. Und schießen dann daneben. Wie war es bei Ihnen?

Doll: Eigentlich soll man ja besser nichts denken, aber es ist mir dann doch in den Kopf geschossen. Ich dachte, wenn ich jetzt treffe, kann ich Weltmeister werden. Aber ich stand so sicher und ohne Zittern und habe die letzte Scheibe dann abgeräumt. Es war das perfekte Rennen.

Fotocredits: Martin Schutt
(dpa)

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