König Watzmann: Einst herrschte im Berchtesgadener Land der grausame König Watzmann. Er mochte weder Mensch noch Tier und seine größte Freude fand er in der grausamen Jagd. Lange konnte er auf dem Rücken von Rössern verbringen und das Wild zu Tode hetzen. Und ergötzte sich, wenn die Hunde die Beute zerfetzten. Doch auch seine Frau und Kinder waren ihm gleich. Sie standen in ihrer Grausamkeit dem König in nichts nach. „Hinaus zur Jagd“ dröhnte es eins durch den Schlosshof. Und der König mit Kindern und Gattin ritt hinaus zur blutgen Jagd.
An einer Hütte saß ein altes Mütterchen mit ihrem Enkel, als die grausame Jagd heranzog, zertrampelte diese sie einfach. Da stürmten die Bäuerin und ihr Mann heran um der Alten zu helfen, doch der König hetzte die blutdürstende Hundemeute auf sie. Mit freudigem Glitzern in den kalten Augen, sah der König dem grausamen Treiben zu. Da hob das alte Mütterchen die zerfetzte Hand und fluchte zu dem König, das Gott ihn strafen möge und in Fels verwandeln.
Da ertönte ein Donnern und Dröhnen, das es das ganze Land erzitterte. Die Erde bebte und erhob sich und der König samt Frau und seiner 7 Kinder wurde in Fels verwandelt. Seither thront er über dem Königsee mit seinen 5 Kindern in der Mitte und 2 auf dem Schoß seiner Frau.
Die Steinenen Jäger: Im Morgengrauen stiegen 2 Jäger hinauf auf den Staufen. Statt zu beten labten sie sich an Brandwein und Frühstücksbroten. Nach einiger Zeit kündigt die Glocke im Tal vom Ende der Morgenmesse und sie beschließen eine Gams zu jagen. Wie sie so steigen, sehen sie einen stattlichen Bock in einer Senke stehen. Der beide Jäger schießen auf ihn, doch er fällt nicht getroffen zu Boden. Statt dessen wächst er und sein Fell wird zottig, von rotem Feuer glühen seine Augen. Und als bald steht der Leibhaftige vor ihnen. Da beginnen die Jäger zu rennen, doch dichter Nebel zieht auf, Blitze zucken vom Himmel und man hört einen markerschütternden Schrei. In unheimlicher Stille lichtet der Nebel sich. Die Jäger sind zu Stein erstarrt.