Nove Mesto – Eigentlich ist Laura Dahlmeier nie gerne nach Nove Mesto gefahren. «Weil hier das Wetter oft nicht so schön ist und die Rennen oft sehr spät sind. Ich mag es lieber, wenn die Sonne scheint und man die Berge sieht», sagte Deutschlands beste Biathletin.
Doch seit vor drei Jahren bei der WM in Tschechien ihr Stern aufging, ist die Vysocina-Arena ein spezieller Ort für sie. «Die WM war wirklich was Besonderes», erinnert sich die 23-Jährige, die beim Weltcup-Sprint am Freitag (17.30 Uhr) ihre Siegesserie fortsetzen will.
2013 kam sie als Juniorin ohne Weltcupstart als Ersatzfrau mit zur WM in Tschechien. Dann ging alles ganz, ganz schnell: In der Staffel wurde sie überraschend nominiert und brachte dank einer phänomenalen Leistung Deutschland von Platz acht an die Spitze. Am Ende reichte es zwar nur zu Platz fünf, aber seitdem ist sie eine feste Größe im Team und führt es nun an. «Das hat sich Laura alles hart erarbeitet», sagt Bundestrainer Gerald Hönig.
In den letzten Weltcup des Jahres geht sie als Gesamtführende im Gelben Trikot. Zudem reist Dahlmeier mit drei Siegen in Serie im Gepäck an: In Pokljuka gewann sie Sprint und Verfolgung und mit der Staffel. «Die Tage auf der Pokljuka waren gigantisch. Ich hoffe natürlich nicht, dass ich derzeit in Überform bin, sondern dass ich mich immer noch steigern kann. Es ist schon etwas ganz Besonderes, wenn man das Feld so dominiert und drei Rennen hintereinander gewinnt», sagte die 23-Jährige. Ihr Ziel für die letzten drei Rennen des Jahres: «Ich möchte natürlich gerne so weiter machen.»
In Nove Mesto war sie mit dem abschließenden Training zufrieden, wenngleich die Bedingungen auf der mangels Naturschnee mit viel Kunstschnee präparierten Strecke «nicht ganz einfach sind. Teilweise wird es schon tief. Aber ich hoffe, dass es hält und wir in den nächsten Tagen gute Bedingungen haben.»
Das sechsköpfige Team komplettieren Franziska Hildebrand, Vanessa Hinz, Miriam Gössner, Denise Herrmann und die nach überstandenem Magen-Darm-Infekt wiedergenesene Franziska Preuß. «Jetzt möchte ich einfach nur gesund bleiben und den Rest der Saison wieder mitmischen und am liebsten aus eigener Kraft auch mal das Podest angreifen», sagte Preuß.
Die frühere Langläuferin Denise Herrmann hatte bei ihrem Weltcup-Debüt vor einer Woche mit den Plätzen 18 und 21 für eine positive Überraschung gesorgt. «Denise hat ihre zwei Möglichkeiten zu 100 Prozent genutzt. Das sind Platzierungen, die die eine oder andere in der Mannschaft bis dahin noch nicht aufzuweisen hatte. Deshalb hat sich Denise diese Startmöglichkeit erkämpft», sagte Hönig. Maren Hammerschmidt legt derweil eine Trainingspause ein.
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(dpa)