Das Einstein Museum in Bern ist eigentlich gar kein Museum. Nach dem grossen Erfolg der Ausstellung über Albert Einstein, die 2005/2006 im Historischen Museum Bern präsentiert wurde und etwa 350.000 Besucher anlockte, beschlossen die Museumsleiter, die Ausstellung dauerhaft aufrecht zu erhalten, und zwar unter dem Namen „Einstein Museum“.
Um das Leben, das Werk und den Einfluss des genialen Physikers und Menschenrechtlers Einstein angemessen inszenieren zu können, schuf man für das Einstein Museum 1.200 Quadratmeter Platz. Nun können weiterhin Originaldokumente, Filme und Fotografien zu Albert Einsteins Gedankenwelt, aber auch zum Leben des vielleicht bedeutendsten Wissenschaftlers aller Zeiten erlebt werden, und auch Experimente und interaktive Ausstellungsobjekte ermöglichen, in den Kosmos Einsteins einzusteigen und so – vielleicht zum ersten Mal für viele – die Relativitätstheorie und andere bahnbrechende Gedankenkonstrukte Einsteins nachzuvollziehen.
Doch warum steht das Einstein Museum als Teil eines Historischen Museums ausgerechnet in Bern? Geboren wurde Einstein 1879 in Ulm, seine Familie zog aber schon kurze Zeit später nach München, und nach dem Abitur ging der junge Einstein nach Zürich, um dort zu studieren. Als der spätere Exzentriker Einstein 1905 seine Relativitätstheorie veröffentlichte, lebte und arbeitete der damalige Patentamtsangestellte in Bern. Bereits zwei Jahre später jedoch wurde Einstein Professor.
Mit der Formel E=mc² gelang dem damals erst 26-Jährigen, sich für immer in die Köpfe von Physikern weltweit zu brennen, aber auch in der übrigen Gesellschaft gibt es wohl kaum jemanden, der die Formel noch nie gesehen hat. Im Einstein Museum in Bern hat man die Möglichkeit, der Formel auf den Grund zu gehen und so zumindest ansatzweise zu verstehen, welchen Einfluss Einsteins Denken auf das Verständnis von Raum und Zeit hatte und noch immer hat.
Der Eintritt im Einstein Museum Bern ist nicht ganz billig, aber es lohnt sich.
Für die Ausstellung um den Physiker Einstein, der wie viele andere Wissenschaftler vor den Nazis in die USA flüchtete, gibt es Audioguides in sieben Sprachen, die für fünf Schweizer Franken ausgeliehen werden können. Der Eintritt zum Einstein Museum kostet immerhin 18 CHF, dafür hat man aber auch die Gelegenheit, einen der wichtigsten Denker der Neuzeit ausführlich kennen zu lernen. Es lohnt sich. Und für nur sechs Franken mehr kann man sich den Rest des Historischen Museums Bern auch noch angucken. Noch bis zum 18. Oktober ist dort eine Sonderausstellung über die Kelten zu sehen.
Im Übrigen ist das Historische Museum Bern nicht weit von der Historischen Altstadt entfernt, so dass man den Besuch des Museums durchaus mit einem kleinen Spaziergang verbinden kann. Aber auch Parkplätze für diejenigen, die lieber mit dem Auto unterwegs sind, finden sich ganz in der Nähe.