Das Hohe Schloss Füssen ist der Sitz der Bischöfe von Augsburg und liegt auf einem Hügel über der Altstadt von Füssen im bayerischen Schwaben. Das gotische Burgschloss gilt als eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burganlagen Bayerns.
Auf dem Schlossberg entstand in der späten römischen Kaiserzeit das Kastell Foetibus als Sitz einer Nachschubeinheit der III. Italischen Legion. Bereits um 47 n.Chr. dürfte sich eine der Raststationen der Via Claudia auf dem heutigen Stadtgelände befunden haben.
Die Augsburger Bischöfe gründeten bereits im 8. Jahrhundert das Kloster St. Mang. Die sagenumwobenen Ruinen des römischen Kastells konnten damals sicherlich noch als willkommener Steinbruch dienen. 1183 schenkten die Augsburger dem Kloster den Gaisberg, der später die Burg tragen sollte. Allerdings musste das Kloster sich damals verpflichten, niemals ein weltliches Bauwerk auf dem Hügel zu errichten oder den Berg an einen weltlichen Herrn zu veräußern, was sie auch einhielten.
Der Nordflügel des Hohen Schloss Füssen beherbergt seit 1931 eine Filialgalerie der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Schwerpunkt der Dauerausstellung in sechs Räumen ist die schwäbische Malerei der Spätgotik. Im großen Festsaal, dem Rittersaal, werden zur Ergänzung Allgäuer Skulpturen dieser Zeit präsentiert.
Das Burgschloss wurde in den Jahren 1957/58 und 1966/67 renoviert. Später wurden noch die Illusionsmalereien aufgefrischt und einige Innenräume und die Kapelle saniert. Die Anlage konnte seine spätgotische Baugestalt im Wesentlichen bis heute bewahren. Spätere Veränderungen betrafen vor allem die Innenräume. Die gesamte Burganlage bewahrt noch ihren weiß gekalkten Außenputz, der den gotischen Illusionsmalereien als Träger dient. In zahlreiche kleineren Zimmer sind ebenfalls die Balken- oder Stuckdecken, Kachelöfen, Portale oder Fenstergewände erhalten geblieben, diese sind jedoch nicht immer öffentlich zugänglich.