Der Grazer Dom gehört definitiv zu den Hauptsehenswürdigkeiten der zweitgrößten österreichischen Stadt. Seiner wechselvollen Geschichte verdankt er eine einzigartige Mischung aus gotischen und barocken Stilelementen.
Die Grazer Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wer sich von ihrer beeindruckenden Atmosphäre überzeugen will kommt an einem Dombesuch nicht vorbei.
Friedrich III. errichtete die Kirche im 15. Jahrhundert. Während seiner Herrschaft war die dem Heiligen Ägidius geweihte Kirche zunächst Hofkirche und über einen Gang mit der Grazer Burg verbunden. Zwischen 1577 und 1773 wurde die Ägidiuskirche zum Sitz der Jesuiten, die den Bau um vier zusätzliche Seitenkapellen erweitern.
1786 wurde Graz zum Sitz der Seckauer Bischöfe und die Ägidiuskirche zur Grazer Domkirche. Während die Fassaden des Domes ursprünglich kunstvoll bemalt waren, zeugen von dieser Pracht heute nur noch vereinzelte Freskenreste. Das bekannteste erhaltene Fresko ist das „Gottesplagenbild“, das von Thomas von Villach stammen soll und an ein Schicksalsjahr der Grazer Stadtgeschichte erinnert. 1480 brachen mit Pest, Krieg und Heuschrecken gleich drei Plagen über die heutige steirische Landeshauptstadt herein.
Das verzierte Westportal ist mit seinen Spitzbögen deutlich durch gotische Baukunst geprägt, die auch das Innere des Doms bestimmt. Ergänzt wird sie allerdings durch eine prächtige barocke Ausstattung. Auch der Innenraum war einmal farbig bemalt. Von diesen spätgotischen Fresken blieben nur die Christophorusdarstellungen über den Seiteneingängen und die restaurierten Blütendekorationen in den Seitenschiffgewölben, die aus dem Jahr 1464 stammen. Zu den größten Kostbarkeiten des Grazer Doms zählen die beiden Reliquienschreine neben dem Eingang zum Altarraum. Die kunstvoll verzierten Brauttruhen enthalten die Gebeine christlicher Märtyrer aus Rom.