Die Eiger Nordwand ist eine der größten und gefährlichsten Kletter-Wände der alpiner Berge. Der Eiger in den Berner Alpen wird als Alleinbegeher oder in Seilschaften bezwungen und bietet eine atemberaubende Kulisse. Steinschlag und Lawinen erschweren schwierige Seillängen an der 1650 Meter hohen Wand. Der Rekord liegt im Freeclimbing.
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Die Eiger Nordwand hat vor ihrer Erstbesteigung 1938 acht Menschen das Leben gekostet. Heute liegt der Rekord für einen Alleinbegeher bei zweieinhalb Stunden statt 2 Tagen wie noch vor 50 Jahren. 2011 knackte Daniel Arnold mit 2 Stunden und 28 Minuten den alten Rekord von Ueli Steck von 2008. Damals hatte Arnold mit seinem Partner noch 6 Stunden und 10 Minuten in der Seilschaft benötigt. Das Erklimmen der Wand in der Seilschaft dauert generell länger, weil die Partnersicherung zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt.
Seit der ersten Durchsteigung der Nordwand des Eiger haben sich die Routen, Klettertechniken und die Ausrüstung weiterentwickelt. Trotzdem forderte die so genannte „Mordwand“ viele Todesopfer. Insgesamt 51 Menschen sind bei der Besteigung an und um die Nordwand gestorben. 14 Bergsteiger traf es beim Abstieg.
Unerwartete Steinschläge, Lawinen oder starke Winde in dieser Höhe erschweren den Halt an der steilen Wand erheblich. Eine falsche Bewegung oder körperliche Erschöpfung können ebenfalls die Todesursache sein.
Freeclimber suchen den Kick der Gefahr, andere machen Speed Riding vom Gipfel. Wenn der Berg ruft, kann die alpinen Bergsteiger nichts mehr stoppen. Der majestätische Blick vom Gipfel des Eiger ist ein guter Ansporn, diese berühmte Klettertour zu wagen.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts spielt der Eiger mit seinen Reizen und viele Bergsteiger reizte die steile Nordwand. 1911 wurde der erste Versuch verzeichnet, die Eiger Nordwand zu erklimmen. 1932 wurde die Nordostwand erklommen, die aber nur einen Schwierigkeitsgrad von V (fünf) aufweist, während die echte Nordwand des Eiger im Bereich X (zehn) liegt.
Nach zahlreichen Versuchen und einigen tödlichen Unfällen gelang die erste Durchsteigung 1938 einer deutsch-österreichischen Seilschaft mit Anderl Heckmair und Ludwig Vörg sowie Heinrich Harrer und Fritz Kasparek. Seither wurde die Eiger Nordwand oft bezwungen.
Für Profis im Klettern sind einige der Routen bereits zum Übungsgelände geworden. Durch bessere Vorsicht kommt es kaum mehr zu Unfällen.
Inzwischen gibt es für die Durchsteigung der Eiger Nordwand mehr als 33 verschiedene Routen. Dabei bewegen sich die Routen zwischen der mittleren und der schwierigsten Gefahrenstufe. Am bekanntesten ist bis heute die Route der Erstbesteiger, die Heckmair-Route.
Für diese Route braucht ein guter Bergsteiger normalerweise zwei bis drei Tage. Aus der Wandhöhe von 1650 Metern wird eine Kletterstrecke von vier Kilometern, weil Quergänge genutzt werden müssen. An dieser Route werden die Rekordzeiten für die Durchsteigung der Eiger Nordwand gemessen. Neben der berühmtesten Route wurden immer wieder neue Routen erklettert, die verschiedene Schwierigkeiten mit sich bringen.
Generell ist die Begehung am Besten im Winter oder Frühling, weil in dieser Jahreszeit der Steinschlag seltener ist und das Eis guten Halt gibt.
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