Hochfilzen – Der zweimalige Biathlon-Weltmeister Erik Lesser hat die ersten Entscheidungen des Weltverbandes IBU mit Blick auf die von den Athleten geforderten härteren Doping-Sanktionen begrüßt.
«Wir haben als Athleten, glaube ich, nicht erwartet, dass es hier zu festen Entscheidungen kommt. Ich glaube aber, mit der Arbeitsgruppe ist es ganz gut getan», sagte der 28-Jährige vor dem Start der WM in Hochfilzen.
Am Vortag hatte die IBU auf einem Außerordentlichen Kongress eine Arbeitsgruppe installiert, die die Athleten-Forderungen aufarbeiten soll. «Wenn unser DSV-Präsident Franz Steinle seine Expertise einfließen lassen kann, haben wir ganz gute Chancen, einen Strafenkatalog aufzustellen, der abschreckend zum einen ist und zum anderen die Nationen in die Verantwortung nimmt, das selbst zu unterbinden», sagte Lesser. Die Athleten hatten eine Erhöhung der Sperren auf bis zu acht Jahre, Bußgelder bis eine Million Euro und die Aberkennung von Startplätzen gefordert. Die Entscheidung der IBU, dass die WM 2021 nicht im russischen Tjumen stattfinden soll, begrüßte Lesser.
Dass die Russen in der Mixed-Staffel den Dopingsünder Alexander Loginow aufgestellt haben, empfindet er als Affront. «Die ganze Sache stinkt mir bis zum Himmel. In Russland nimmst du was, sitzt deine Sperre ab, kommst wieder und machst dir nen Fetten. Da fehlt mir gegenüber so einem Sportler im Rennen jeglicher Respekt», saget Lesser. Loginow war bis Dezember zwei Jahre wegen Epo-Dopings gesperrt. Frankreichs Superstar Martin Fourcade, einer der Wortführer im Anti-Doping-Kampf, twitterte: «Wir dachten nicht, dass es möglich ist. Aber sie haben es getan.»
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(dpa)