Lillehammer – Eric Frenzel, Johannes Rydzek und Fabian Rießle standen auf dem Podium einträchtig nebeneinander und lauschten der deutschen Nationalhymne.
Mit dem ersten Dreifacherfolg seit knapp vier Jahren haben Deutschlands Nordische Kombinierer ihre Siegesserie zu Beginn des WM-Winters beim Weltcup in Lillehammer eindrucksvoll fortgesetzt. «Es läuft momentan hervorragend. Das ist ein gigantisches Ergebnis. Ich bin stolz darauf», sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch über die Gala-Vorstellung seiner Schützlinge.
Nach einem Sprung und dem 10-Kilometer-Langlauf überquerte Olympiasieger Frenzel am Samstag 15,0 Sekunden vor Rydzek mit einem angedeuteten Telemark als Erster die Ziellinie. «Ein toller Tag für mich und das gesamte Team», frohlockte der Oberwiesenthaler. «Das Laufen ging heute wieder sehr gut.»
Dabei war er nach einem Sprung auf 101 Meter mit einer Hypothek von 24 Sekunden Rückstand auf den in Führung liegenden Weltmeister, der 104 Meter weit sprang, in die Loipe gegangen. «Ich war überrascht, dass ich es noch geschafft habe. Unterwegs dachte ich, das wird nix mehr, denn Johannes ist sehr schnell angegangen», berichtete Frenzel.
Doch auf der letzten von vier 2,5-Kilometer-Schleifen schloss der 28-Jährige zu seinem Teamkollegen auf und setzte kurz darauf am Anstieg die entscheidende Attacke. «Als ich Johannes in Blickweite hatte, habe ich noch einmal alle Kräfte mobilisiert», sagte Frenzel.
«Ich bin ein Tick zu schnell angegangen und konnte nicht mehr gegenhalten», erklärte Rydzek. Kleiner Trost für den Oberstdorfer, der in der Vorwoche die ersten beiden Saisonwettbewerbe in Kuusamo gewann: In der Gesamtwertung behauptete er mit 280 Punkten das Gelbe Trikot vor Frenzel (194).
Im Finish um Rang drei rang Rießle den Japaner Akito Watabe nieder und machte den außergewöhnlichen Erfolg perfekt. Ein deutsches Trio hatte letztmals im Januar 2013 in Klingenthal auf dem Weltcup-Podium gestanden. Auch damals siegte Frenzel – vor Tino Edelmann und Rydzek. «Es läuft momentan hervorragend», lobte Weinbuch seine Schützlinge. «So etwas lag in der Luft und die Jungs haben es durchgezogen.»
Das hervorragende Ergebnis der DSV-Kombinierer, die am Freitag schon den Mannschaftswettbewerb souverän für sich entschieden hatten, komplettierten Björn Kircheisen als Fünfter, Vinzenz Geiger auf Rang sieben und Manuel Faißt auf dem zehnten Platz.
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(dpa)