Lillehammer – Ausnahmekönner Eric Frenzel grinste mit dem Siegerpokal in der Hand zufrieden über seinen 33. Weltcupsieg, neben ihm freute sich Oldie Björn Kircheisen über den ersten Podestplatz seit knapp drei Jahren.
Und Bundestrainer Hermann Weinbuch bejubelte ein historisch einmaliges Ergebnis. Nach dem doppelten Coup von Olympiasieger Frenzel und dem Teamerfolg beim Weltcup in Lillehammer haben Deutschlands Nordische Kombinierer zum ersten Mal in der Geschichte die ersten fünf Saisonrennen für sich entschieden und die Konkurrenz gleich zu Beginn des WM-Winters entnervt.
«Die Gratulationen werden seltener», berichtete Weinbuch und lobte seine Schützlinge, die am Vortag sogar einen Dreifacherfolg gelandet hatten: «Die Jungs haben das super gemacht. Das war eine geile Sache. Besser geht es nicht.»
Nach einem Sprung auf 139 Meter ging Frenzel am Sonntag als Zweiter hinter dem Japaner Takehiro Watanabe in den 10-Kilometer-Langlauf. Direkt dahinter startete nach einem Satz auf 138,5 Meter Kircheisen, der im Herbst seiner Karriere plötzlich das Springen erlernt hat. Das deutsche Duo setzte sich schnell an die Spitze und harmonierte prächtig. «Wir waren uns einig, dass Ding gemeinsam zu rocken», berichtete Frenzel. «Das hat prima funktioniert. Es war ein fantastisches Wochenende – für mich und das gesamte Team.»
Erst am letzten Anstieg musste Kircheisen seinen Teamkollegen ziehen lassen, den er danach lobte. «Ich muss mich tausendmal bei Eric bedanken und ihn zum Essen einladen. Er ist ein großer Sportsmann. In der Schlussrunde bin ich auf dem Zahnfleisch gegangen und habe zu ihm gesagt: Bring‘ mich ins Ziel.»
Das tat Frenzel, was Kircheisen zum ersten Podiumsplatz seit dem 5. Januar 2014 verhalf. Damals belegte der 33-Jährige in Abwesenheit der kompletten Weltelite in Tschaikowsky ebenfalls Rang zwei. «Ich freue mich tierisch. Es fühlt sich wie ein kleiner Traum an», sagte Kircheisen.
Hinter dem drittplatzierten Norweger Joergen Graabak landete Weltmeister Johannes Rydzek auf Rang vier und behauptete damit das Gelbe Trikot des Gesamt-Spitzenreiters. Der Vorsprung des Doppelsiegers von Kuusamo schmolz jedoch auf 36 Punkte vor Frenzel. «Eric hat ein super Wochenende gemacht. Aber ich bin auch happy. Es ist doch schön, wenn man sich so duellieren kann», sagte Rydzek.
Am Samstag hatte er beim ersten deutschen Dreifacherfolg seit knapp vier Jahren Rang zwei hinter Frenzel und vor Fabian Rießle belegt. «Es läuft momentan hervorragend. Das ist ein gigantisches Ergebnis. Ich bin stolz darauf», kommentierte Weinbuch die Gala-Vorstellung der DSV-Kombinierer. Die müssen im Weltcup erst in zwei Wochen wieder ran, weshalb Rydzek noch im Zielbereich eine spontane Party ankündigte: «Wir werden das genießen und feiern.»
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(dpa)