Berlin – Moritz Geisreiter, Aktivensprecher der Deutschen Eisschnelllauf-Gemeinschaft DESG, fordert im Gegensatz zu Claudia Pechstein kein öffentliches Bekenntnis des unter Blutdopingverdacht stehenden Eisschnellläufers.
«Ein klares Statement des Betreffenden könnte zwar innerhalb des Verbandes kurzfristig beruhigend wirken, doch am Ende zählen die Ergebnisse der Ermittler», sagte der 31-Jährige dem «Tagesspiegel». Er könne nur spekulieren, ob es «andere persönliche Gründe» gebe, dass sich die Person nicht öffentlich äußere. «Das wissen wir nicht und deswegen sollte eine Positionierung nicht eingefordert werden.»
Im Zuge der Enthüllungen in der Blutdoping-Affäre um den Erfurter Mediziner Mark S. war auch ein Eisschnellläufer in Verdacht geraten. Die Deutsche Eischnelllauf-Gemeinschaft bestätigte den Namen bisher nicht und verwies darauf, dass für ein mögliches Sanktionsverfahren das Sportschiedsgericht bei der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) in Köln zuständig sei. Die in der Affäre ermittelnde Schwerpunktstaatsanwaltschaft München hatte erklärt, dass sie zu in Medien genannten Sportlern keine Angaben mache.
Die fünfmalige Olympiasiegerin Claudia Pechstein hatte in einem offenen Brief an den unter Verdacht stehenden Eisschnellläufer geschrieben: «Selbst wenn Du schuldig bist – was ich persönlich nicht hoffe – und Du diesen Betrug an UNS allen begangen hast, wäre es Deine Pflicht gewesen, Dich zu bekennen und die Konsequenzen zu tragen.»
Fotocredits: Peter Kneffel
(dpa)