Are – Maria Höfl-Riesch wertet die Chancen ihrer ehemaligen Ski-Rivalin und Freundin Lindsey Vonn vor deren letztem WM-Rennen als sehr gering.
«Wenn sie eine Medaille schaffen sollte, wäre es eine Sensation», sagte die dreimalige Olympiasiegerin vor der Damen-Abfahrt (12.30 Uhr/ARD und Eurosport) in Are. Die amerikanische Weltcup-Rekordsiegerin wird sich nach der Schussfahrt vom aktiven Rennsport verabschieden. Die vielen Verletzungen der vergangenen Jahre erlaubten es ihr nicht, weiter zu fahren und den Weltcup-Siegrekord von Ingemar Stenmark zu knacken.
In der Abfahrt hofft Vonn auf ein ähnliches Happy End, wie es der Norweger Aksel Lund Svindal mit seiner Silbermedaille bei der Herren-Abfahrt am Samstag – seinem letzten Rennen – erlebt hatte. «Wenn das Wunder passiert, wäre es ihr zu gönnen», sagte Höfl-Riesch (34).
«Aber auch, wenn nicht: Sie hat so eine großartige Karriere gehabt, ich wünsche ihr einfach nochmal viel Spaß und dass sie das letzte Rennen genießen kann», sagte die frühere Topathletin. Sie erinnerte an ihr eigenes Karriereende, das sie nach einem schweren Sturz beim Weltcup-Finale 2014 in Lenzerheide bekannt gegeben hatte. «Ich konnte das nicht, weil ich gar nicht wusste, dass es das letzte ist. Das ist nicht so ein schöner Abschluss – und ihr wünsche ich einen schönen.»
Höfl-Riesch glaubt der 34-jährigen Amerikanerin, dass sie körperlich nicht mehr in der Lage ist, auf höchstem Niveau weiterzufahren. «Man weiß bei ihr zwar immer nie so richtig, was ist Show und was ist ehrlich gemeint, aber ich hatte wirklich den Eindruck, dass sie fertig ist und das akzeptiert hat. Dass sie an einem Punkt angekommen ist, wo es nicht mehr geht. Weder körperlich noch mental.»
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(dpa)