Heerenveen – Vize-Weltmeister Nico Ihle hat einen optimalen Einstand in die olympische Eisschnelllauf-Saison gefeiert und konnte schon nach dem ersten Rennen in Heerenveen strahlen.
«Ich war selbst erstaunt, als ich diese Zeit gesehen habe. Aber schon nach dem Training war ich voller Zuversicht», sagte der Vize-Weltmeister aus Chemnitz nach seinem blendenden Lauf. «Nach so einem Erfolg spürt man keine Schmerzen mehr», fügte er hinzu.
Über 500 Meter sprintete der 31 Jahre alte Sachse beim Weltcup-Auftakt in Heerenveen in 34,78 Sekunden auf den zweiten Platz und erfüllte damit auf Anhieb die interne Olympia-Norm des Deutschen Olympischen Sportbundes. «Der Start war schon gut. Und in den Kurven habe ich jetzt großes Selbstvertrauen, deshalb habe ich mir gesagt: Heute zählt nur Vollgas. Und es hat sehr gut geklappt», meinte Ihle glückstrahlend. Schneller war am Freitag nur der Norweger Havard Lorentzen in 34,69 Sekunden.
Zuvor hatten die olympischen Medaillenträume des Damen-Trios um Claudia Pechstein einen Dämpfer erhalten. In der Team-Verfolgung kamen die Deutschen in 3:02,85 Minuten auf Platz sechs und konnten somit noch keinen vorentscheidenden Schritt in Richtung Olympia-Ticket machen. Nur die besten sieben Teams der Weltcupwertung nach vier Rennen und Gastgeber Südkorea sind für die Olympischen Winterspiele im Februar in Pyeongchang qualifiziert.
«Die Zeit ist ganz gut. Aber hinten heraus ging es bei allen Dreien doch etwas sehr schwer», meinte Team-Chef Helge Jasch zum Lauf des Trios, in dem Cheftrainer Jan van Veen neben Pechstein die Inzellerinnen Roxanne Dufter und Gabi Hirschbichler aufgeboten hatte.
Überragendes Team waren in der Thialf-Halle die Japanerinnen, die in 2:55,77 Minuten den acht Jahre alten Weltrekord der Kanadierinnen um 0,02 Sekunden unterboten. «Die Japanerinnen waren heute unglaublich», meinte Jasch zum Traumlauf der Asiatinnen, die das favorisierte Team der Niederlande gleich um 3,29 Sekunden auf Platz zwei verwiesen.
Mit einem Fehlstart hatte die Saison für die deutsche Sprint-Meisterin Judith Dannhauer begonnen. Die Erfurterin wurde im Rennen über 500 Meter der B-Gruppe disqualifiziert. «Der Starter hat sehr lange gezögert. Ihre Gegnerin Fleur van den Brandt aus den Niederlanden war auch sehr unruhig und hat den ersten Fehlstart verursacht. Als Judith dann beim zweiten Versuch zuckte, war sie raus», schilderte Jasch. Nao Kodaira unterstrich mit dem Sieg ihre Favoritenrolle für die Winterspiele. In 37,29 Sekunden verbesserte die japanische Weltmeisterin den Bahnrekord der diesmal zweitplatzierten Doppel-Olympiasiegerin Lee Sang-Hwa aus Südkorea um 0,30 Sekunden.
Fotocredits: Soeren Stache
(dpa)