Jeder kennt es. Mann quält sich einen steinigen, unwegsamen Steig hinauf. Der Blick ist auf den Fels gerichtet um nicht zu stolpern. Man blickt auf um sich zu orientieren, aber da!!! Keine Markierung…wo lang? Oder der Hang ist abgerutscht!
Damit genau das nicht passiert, sind die Wegereferenten der Sektion Oberland in unermüdlichem Einsatz in ihren Gebieten. Da aber auch ihr Einsatz seine Grenzen hat, rufen sie gelegentlich die Mitglieder der Sektion zu Hilfe. Bei diesen „Arbeitstouren“ wird auf Freiwilligkeit gezählt. Bezahlung gibt es nicht, aber das gute Gefühl etwas Sinnvolles für die Allgemeinheit getan zu haben. Ein Erlebnisbericht:
Am 21. und 22. Juni war es auch dieses Jahr wieder so weit. Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich dreizehn motivierte junge Leute in der Eng im Karwendel. Ihre Mission: Graben, was das Zeug hält, Markieren, bis die Farbdose glüht und sichern, was zu sichern geht. In diesem Sinne wurde in drei Gruppen aufgeteilt. Eine stieg hinauf zur Falkenhütte, um dort mit unserem Hermann an dem Weg hinauf zu arbeiten. Dieser war – wie so oft im Frühjahr – durch eine Mure verschüttet worden. Also galt es diesen mit Schaufeln und Spitzhacke wieder begehbar zu machen.
Die zweite Gruppe fuhr mit dem Leiter der Tour zu einer kleinen Almengemeinschaft und half dort, Holz zu stapeln und ging dann weiter zur Falkenhütte zur tatkräftigen Unterstützung der anderen.
Gruppe Drei machte sich indes auf den Weg, einen von den im Winter abgegangenen Lawinen verschütteten Weg wieder neu anzulegen. Zu viert mit Spitzhacke und Schaufel bewaffnet stiegen wir zur „Rinne“ hinauf, um einen neuen Weg durch das Geröll zu ziehen. Der krönende Abschluss dieses Tages war dann das alljährliche Sonnenwendfeuer, welches zur Abwechslung nicht ins Wasser fiel.
Warum die Arbeit des DAV so wichtig ist, sollte jeder Wanderer und Bergsteiger erkennen. Ohne diese Leistungen würden Wege unbegehbar oder man würde sich im Geröll oder Fels versteigen. Bei diesen Arbeitstouren werden durch Markierungen, Orientierungspunkte gesetzt, Wege gebaut oder von lästigen Krüppelkiefern frei gehalten. Ohne diesen Einsatz würde das Wandern in den Bergen nicht so vielen zugänglich sein. Schöne und liebgewonnene Steige würden zuwachsen oder abrutschen und keiner würde etwas dagegen tun.
Daher sollte man der Arbeit der Wegereferenten und ihrer Helfer Tribut zollen, indem man ihre Arbeit würdigt.