Wengen – Eine Woche nach Tina Maze hat sich in Ivica Kostelic ein weiterer Ausnahmesportler aus dem alpinen Ski-Zirkus verabschiedet – wie Maze aber eine Hintertür offen gelassen.
«Eventuell» sei die Kombination sein letztes Rennen gewesen, sagte der 37-Jährige mit viel Wehmut. «Ich habe Skifahren so gerne. Es ist schwer zu sagen, das ist es.»
Im Hinterkopf spiele die in drei Wochen beginnende Ski-WM in St. Moritz, dem Ort, an dem der Kroate 2003 Slalom-Weltmeister wurde, noch eine Rolle. «Ich denke noch daran. Aber das Problem ist, dass ich immer mehr Schmerzen habe und immer mehr Medikamente nehmen muss. Und einmal fragt sich ein Mensch, macht das Sinn, oder nicht? Die Medikamente helfen ein bisschen, aber es schmerzt, und dann ist es nicht mehr lustig», sagte der Gesamtweltcupsieger von 2011 der österreichischen Nachrichtenagentur APA.
Die Kombination in Wengen war der 361. Weltcup-Start für Kostelic, der gemeinsam mit seiner Schwester Janica und Vater Ante das Skifahren in Kroatien enorm nach vorne gebracht hat. Seit seinem ersten Rennen im Oktober 1998 kam er insgesamt 60 Mal aufs Podest, 26 Siege stehen in seiner Vita, er holte bei drei Olympischen Spielen insgesamt vier Silbermedaillen.
Olympia-Gold habe er nie nachgetrauert. «Ich war immer sehr zufrieden mit Silber», betonte er. «Ich habe gesagt: Schau, wir Männer wollen alle einen Sohn haben. Aber was ist, wenn wir vier Töchter haben? Sind wir zufrieden oder nicht? Natürlich! Ein glücklicher Mensch mit vier Kindern! Das ist ein großer Segen.»
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(dpa)