Klingenthal – Björn Kircheisen beendet seine lange sportliche Karriere. Beim Heim-Weltcup der Nordischen Kombinierer in Klingenthal kündigte der Johanngeorgenstädter seinen Abschied nach dem Weltcup-Finale in Schonach an.
«Es fällt mir sehr schwer, aber ich trage den Gedanken schon länger mit mir herum», sagte der 34-Jährige. Bundestrainer Hermann Weinbuch bedauerte den Rücktritt. «Ich habe eineinhalb Jahrzehnte mit Björn zusammengearbeitet und verbinde sehr viel mit ihm. Der Mannschaft geht ein großer Athlet und ein Vorbild verloren», bemerkte der Coach. Der mittlerweile am Chiemsee lebende Kircheisen möchte als Trainer dem Sport erhalten bleiben.
Kircheisen war 17 Jahre im Weltcup aktiv. 2017 krönte er seine Laufbahn mit dem Gewinn des Weltmeistertitel mit dem Team. Von fünf Olympischen Winterspielen brachte er drei Silbermedaillen sowie einmal Bronze jeweils im Team mit nach Hause. In Pyeongchang kam der Oldie, der erst kurz vor den Spielen die Qualifikation geschafft hatte, nicht über die Rolle des Ersatzmannes hinaus.
Kircheisen galt als eines der größten Talente in der Nordischen Kombination. Sechs Junioren-WM-Titel deuteten seine Fähigkeiten an, die er auch in den Erwachsenenbereich übertrug. Seine Stärken hatte er im Laufen. Für Aufsehen sorgte er, als er im Dezember 2002 in Trondheim drei Weltcup-Siege innerhalb von 48 Stunden feierte. Insgesamt war er 17 Mal bei Einzel-Weltcups erfolgreich. Elf Silbermedaillen bei Olympischen Winterspielen und Nordischen Weltmeisterschaften brachten ihm den Spitznamen «Silbereisen» ein.
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(dpa)