Alta Badia – Der von den Folgen seiner Sauerstoff-Affäre sichtlich gehemmte Stefan Luitz ist im Riesenslalom von Alta Badia auf dem enttäuschenden 20. Platz gelandet.
Auf Olympiasieger Marcel Hirscher aus Österreich fehlten ihm am Sonntag bei dessen Fabelfahrt 4,31 Sekunden. Das deutsche Skiteam musste damit nach zwei soliden Speed-Rennen in Gröden einen herben Dämpfer einstecken, weil neben Luitz alle anderen Starter das Finale auf der fordernden Gran-Risa-Piste verpassten.
«Es kommt halt momentan alles zusammen», sagte Luitz schon nach dem ersten Lauf und erinnerte an den Dezember 2017, als er sich just in Alta Badia das Kreuzband riss. «Wie letztes Jahr die Nummer eins, dann hier die Verletzung, es ist einfach brutal schwer, das alles auszublenden. Dann fährt vielleicht ein bisschen die Vorsicht mit.»
Zudem ist weiterhin offen, ob der 26-Jährige seinen Weltcup-Sieg vom Saisonstart in Beaver Creek behalten darf. Der Weltverband FIS will ihn wegen einer unerlaubten Sauerstoff-Inhalation disqualifizieren.
Anfang Dezember in den USA hatte Luitz Hirscher noch bezwungen – nun zeigte der beste Skirennfahrer der Gegenwart seine Extra-Klasse. Mehr als zweieinhalb Sekunden schneller war er als die Franzosen Thomas Fanara und Alexis Pinturault auf den Plätzen zwei und drei. Das ist der neuntgrößte Vorsprung in einem Riesentorlauf in der Historie. Zudem triumphierte Hirscher zum sechsten Mal in Serie in Alta Badia – so eine Siegesserie an einem Rennort ist einmalig.
Der 29-Jährige raste zum 18. Mal nacheinander in dieser Disziplin auf das Podest und steht bei 61 Siegen im Weltcup. In der ewigen Bestenliste fehlt damit nur noch ein Sieg, um den österreichischen Rekord von Annemarie Moser-Pröll zu egalisieren – sollte er wegen der möglichen Disqualifikation von Luitz nachträglich noch zum Sieger von Beaver Creek erklärt werden, hat er seine Landsfrau bereits eingeholt. Noch öfter ganz oben auf dem Podest standen nur der Schwede Ingemar Stenmark (86) und Lindsey Vonn aus den USA (82).
Die anderen deutschen Starter Fritz Dopfer (32.), Alexander Schmid (38.), Julian Rauchfuß (56.) und Linus Straßer (Ausfall) schafften es nicht in das Finale. Routinier Felix Neureuther hatte wegen seiner Verletzung am Daumen auf einen Start in den Dolomiten verzichtet.
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(dpa)