Oslo – Männer und Frauen sollen ihre Skisprung-Weltcups künftig häufiger gemeinsam und auf den gleichen Schanzen austragen. Dies teilten FIS-Renndirektor Walter Hofer vom Ski-Weltverband und seine Kollegin Chika Yoshida in Oslo mit.
Bislang sind die Wettkämpfe von Männern und Frauen die allermeiste Zeit getrennt, die Frauen messen ihre Kräfte häufig auf kleineren Schanzen. Der Österreicher Hofer nannte die Pläne «revolutionär». Das bedeute, «dass die Frauen in Zukunft überwiegend auf großen Schanzen springen werden», erklärte Hofer bei der Pressekonferenz in der norwegischen Hauptstadt, wo am Freitag die Raw-Air-Tour der Skisprung-Männer beginnt. Ein dementsprechender Vorschlag solle dem FIS-Komitee und dem FIS-Council bei kommenden Treffen unterbreitet werden, hieß es.
Neben gemeinsamen Weltcups und Mixed-Wettbewerben denke der Verband Norwegens bereits darüber nach, 2019 auch eine Raw-Air-Serie für die Frauen zu veranstalten. Bei dem neuen Wettkampfmodus treten Andreas Wellinger und Co. an zehn Tagen auf vier verschiedenen Schanzen in Norwegen an. Der Sieger erhält ein Preisgeld von 60 000 Euro.
Der deutsche Frauen-Bundestrainer Andreas Bauer zeigte sich erfreut. «Das ist für mich der perfekte Schritt. Das ist das, was wir uns seit vielen Jahren wünschen. Die Athletinnen sind nie müde geworden, das immer wieder zu betonen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagabend. Immer wieder hatte Bauer in diesem Winter mehr Gleichberechtigung von Männern und Frauen gefordert. Der Biathlon-Sport sei dafür ein «sehr gutes Vorbild», betonte der Coach.
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(dpa)