Hochfilzen – Von diesem Moment träumt Simon Schempp schon eine gefühlte Ewigkeit. Allein und nicht mit dem Team auf dem WM-Podest zustehen, mit einer Einzelmedaille um den Hals.
«Ich werde alles dafür tun und ich hätte nichts dagegen, wenn es gleich am Samstag klappen würde», sagte die größte deutsche Medaillenhoffnung der Männer. Am Samstag (14.45 Uhr) geht er als einer der großen Herausforderer von Superstar und Titelverteidiger Martin Fourcade ins Rennen. Der Franzose gewann vier der fünf Sprints in dieser Saison. Neben der internen Konkurrenz mit Arnd Peiffer, Erik Lesser und Benedikt Doll muss Schempp auch noch die Mitfavoriten Johannes Thingnes Bö, Emil Hegle Svendsen, Anton Schipulin und Ole Einar Björndalen hinter sich lassen.
«Es wird kein Selbstläufer. Aber im Sprint muss ich eine Scheibe mehr treffen. Denn um ganz nach vorne zu kommen, darf man sich keinen Fehler leisten», sagte Schempp, der nach Gold in der Mixed-Staffel wie Peiffer mit zusätzlichem Selbstvertrauen ins Rennen über die zehn Kilometer geht. «Die Konkurrenz ist einfach zu groß, und da kommen immer welche fehlerfrei durch. Läuferisch bin ich gut drauf.»
Peiffer, der zum Auftakt in Östersund als Dritter bisher als einziger Deutscher in einem Sprintrennen in dieser Saison auf dem Podium stand, hofft wieder auf zwei so sichere Schießserien wie in der Staffel. «Ich habe am Schießstand wirklich einen guten Job gemacht, aber auf der Strecke hatte ich hier und da das Gefühl, dass ich noch Reserven habe. Da muss ich noch einen Tick zulegen», sagte der letzte deutsche Sprint-Weltmeister (2011).
Erik Lesser brennt auf sein erstes WM-Rennen. «Jetzt reicht es mit den Interviews. Wir brennen drauf», sagte der frühere Verfolgungs-Weltmeister, der in Hochfilzen noch keine absoluten Top-Ergebnisse abliefern konnte. «2013 im Sprint da war ich 72., wenn wir das morgen noch mal passiert, kann ich den Verfolger an den Nagel hängen. Ich hoffe, dass mir das morgen nicht passiert», sagte der Suhler.
Benedikt Doll will endlich am Schießstand mal gut durchkommen, denn dann gehört er zu den Anwärtern auf einen Podestplatz. «Am Schießstand wurde es zuletzt von Rennen zu Rennen besser. Der Trend ist positiv. Läuferisch mache ich mir eigentlich keine Sorgen. Es am Schießstand hinzubekommen, das ist mein Ziel für die WM», sagte er.
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(dpa)