Inzell – Patrick Beckert riss die Arme in die Luft und feierte seinen 15. Titel bei deutschen Eisschnelllauf-Meisterschaften wie noch nie.
In einem spannenden Kampf setzte sich der Erfurter über 5000 Meter in glänzenden 6:16,87 Minuten gegen Lokalmatador Moritz Geisreiter durch und sicherte sich zum fünften Mal hintereinander den Titel auf dieser Distanz. «Ich habe nie auf Moritz, sondern immer nur auf mich geschaut. Ich wusste, ich bin fit und kann hinten raus etwas drauf packen», sagte der WM-Dritte aus Thüringen, nachdem er erst auf den letzten zwei Runden den Erfolg aus dem Feuer gerissen hatte.
Mit seiner Saisonbestzeit von 6:17,20 Minuten war Geisreiter trotz gleichfalls souverän erfüllter Weltcup-Norm nicht zufrieden. «Ich habe gesehen, wie mein Vorsprung immer mehr wächst und dachte schon, dass ich das nicht mehr hergebe. Aber am Ende habe ich gegen diesen Schlussspurt von Patrick schlecht ausgesehen», sagte der Inzeller. «Als Sprungbrett in die Saison war die Zeit aber sehr gut.»
Vizeweltmeister Nico Ihle machte über 500 Meter sein Titel-Dutzend voll und setzte sich in 35,32 Sekunden vor dem Inzeller Joel Dufter (35,55) durch. «Der Lauf war keineswegs perfekt. Beim Angang und in den Kurven habe ich noch Zeit liegenlassen», urteilte der Chemnitzer selbstkritisch. Sein Bruder Denny verfehlte als Vierter in 36,26 Sekunden die Weltcup-Norm und muss nun auf die 1000 Meter hoffen.
Claudia Pechstein indes strahlte. Auf der ungeliebten 1500-Meter-Strecke belegte die 45 Jahre alte Berlinerin in 1:59,57 Minuten den zweiten Platz und ist beim Weltcup dabei. «Vizemeisterin – was will ich mehr mit meinen fast 50 Jahren», übertrieb sie. «Die Spezialistin habe ich ja nicht zu weit weggelassen», fügte sie hinzu. Die einheimische Roxanne Dufter verteidigte in 1:59,11 Minuten ihren Vorjahrestitel mit Erfolg, haderte aber mit einem «unrunden Rennen.»
Dennoch blieb die Team-Läuferin aus Inzell reichlich eine Sekunde unter der internen Weltcup-Vorgabe des Verbandes. Der Auftakt zur Weltcup-Saison erfolgt in zwei Wochen in Heerenveen, bei den ersten vier Stationen der Serie werden die Olympia-Tickets vergeben.
Fotocredits: Soeren Stache
(dpa)