Inzell – Einen Tag vor Beginn der Eisschnelllauf-Saison hat Claudia Pechstein im Streit mit Bundestrainer Erik Bouwman eine Entschuldigung des Niederländers gefordert.
Bouwman hatte der 47-Jährigen in der Saisonvorbereitung mitgeteilt, dass er «keinen Bock» auf ein Training mit Pechstein habe. Daraufhin sah sich die fünfmalige Olympiasiegerin gezwungen, künftig mit der polnischen Auswahl zu trainieren.
Auslöser des Zwists war Pechsteins Startverzicht bei der WM in der Teamverfolgung im März gewesen. Auf die Frage, ob sie künftig wieder im Team-Trio laufen werde, antwortete sie: «Bevor Erik Bouwman fragt, wäre erstmal eine fette Entschuldigung bezüglich seiner Aussage in Inzell fällig. Aber so wie er sich mir gegenüber verhalten hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass er großen Bock haben wird, mich zu fragen», sagte Pechstein im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Sie habe sich die Chance, mit der polnischen Auswahl zu trainieren, ganz allein organisiert. «Nachdem der Bundestrainer mir in Inzell zu verstehen gegeben hat, dass er «keinen Bock» darauf hat, dass ich mittrainiere, blieb mir ja auch nichts anders übrig.»
Pechstein hatte im Sommer in Erwägung gezogen, für eine andere Nation zu starten. «Natürlich denkt man darüber nach, wenn man so schlecht behandelt wird. Es gibt wohl keinen anderen Verband weltweit, bei dem ich derzeit so wenig Wertschätzung genieße wie bei der DESG. Das liegt eindeutig an den handelnden Personen», kritisierte Pechstein. Es habe aber auch andere Zeiten gegeben, in denen sie ihre größten Erfolge feiern durfte. «Ich bin bereits siebenmal für Deutschland bei Olympia gestartet. Darauf bin ich sehr stolz.» Von Freitag bis Sonntag finden in Inzell die Deutschen Meisterschaften statt.
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(dpa)