Are – Nach zunächst verhaltenem Jubel hat Viktoria Rebensburg den Gewinn der Silbermedaille im Riesenslalom bei der Ski-WM in Are doch noch heiter gefeiert.
Die 29 Jahre alte Sportlerin stieß mit ihrem gesamten Team auf die erste deutsche Medaille in Schweden an, nach einem kurzen Abendessen schenkte sie eigenhändig Trainern und Betreuern ein Gläschen Schnaps ein. «Klar fällt etwas ab und es ist schön, wenn man mit der Medaille im Gepäck heimfliegen kann», sagte Rebensburg, die am Morgen nach ihrem Erfolg schon gegen halb fünf Uhr für die Rückreise aufstehen wollte.
Nachdem sie zuletzt sowohl die WM 2017 in St. Moritz als auch die Olympischen Spiele in Pyeongchang verpatzt hatte und zum WM-Start in Are ganz knapp Vierte im Super-G geworden war, gelang ihr nun doch noch eine Medaillen-Fahrt. In einem österreichischen Sponsorenhaus machte sie Selfies mit ihrem persönlichen Coach Rudi Soulard und Bundestrainer Jürgen Graller. «Für mich ist klipp und klar: Wir haben Silber gewonnen und nicht Gold verloren», betonte Graller.
Als Führende nach dem ersten Durchgang war Rebensburg im entscheidenden Lauf kurz vor Schluss nach überlegener Bestzeit zu vorsichtig geworden und deshalb noch hinter die neue Weltmeisterin Petra Vlhova aus der Slowakei zurückgefallen. Das verbremste Gold ärgerte die deutsche Vorzeige-Sportlerin im Ziel dann sehr.
Mit ein paar Stunden Abstand aber konnte sie wieder strahlen. Was die Medaille – ihre vierte nach Olympia-Gold 2010 und Bronze 2014 sowie Silber bei der Weltmeisterschaft 2015 – für ihre Zukunft bedeute, das konnte sie zunächst nicht sagen. «Ich bin ein Mensch, der etwas Zeit braucht, um das einordnen zu können», erklärte sie. Ob sie 2021 bei der WM in Cortina d’Ampezzo noch dabei sein wird? «Schauen wir mal.»
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(dpa)