Oslo – Nach einem windbedingt schwächerer Sprung hat Johannes Rydzek wohl kaum noch Chancen auf den erstmaligen Gewinn des Gesamtweltcups in der Nordischen Kombination.
Der Olympiasieger musste sich am Samstag beim Weltcup in Oslo mit Platz acht begnügen und verlor dadurch viele Punkte auf den Japaner Akito Watabe, der sich durchsetzte.
Für Rydzek sprang Team-Olympiasieger Fabian Rießle in die Bresche. Der Schwarzwälder stürmte von Rang acht nach dem Springen noch auf Platz zwei und war damit bester DSV-Kombinierer. Mit Manuel Manuel Faißt auf Rang sechs und Eric Frenzel auf Platz zehn schafften es neben Rießle und Rydzek zwei weitere Deutsche in die Top Ten.
1:27 Minuten Rückstand nach dem Springen auf Watabe waren diesmal eine zu große Hypothek für Rydzek. Das wusste der Vierfach-Weltmeister von Lahti bereits unmittelbar nach der Landung. «Das ist viel zu viel. Bis ganz nach vorn wird es heute nicht reichen», sagte der Oberstdorfer und ergänzte: «Mein Sprung war sicher nicht optimal.»
Das sah Sprungtrainer Ronny Ackermann etwas anders. «Rein sprungtechnisch konnte man nicht viel aussetzen. Unten fehlte ihm einfach die Luft, da ging es nicht weiter», sagte der Coach. Besonders schwierig waren die Windbedingungen auf dem legendären Holmenkollen-Bakken nicht, doch es wechselte innerhalb von Sekunden von Rücken- zu Aufwind. Und Rydzek hatte eben dabei nicht das erforderliche Glück.
Dennoch nahm er die Herausforderung an. «Das Rennen hat für das gesamte Team viel Selbstvertrauen gegeben. Die letzten Weltcups sind noch mal echte Highlights, wir wollen den Schwung mitnehmen und das genießen. Es ist unglaublich cool, dass wir so breit aufgestellt sind», sagte Rydzek der Deutschen Presse-Agentur und freute sich «mega» für Kumpel Rießle.
«Ich habe noch mal die Zähne zusammengebissen. Heute war es schon sehr, sehr schwer. Man muss jetzt die freien Tage nutzen, um die Akkus aufzuladen, damit man auch in den letzten Rennen noch Kraft hat», sagte Rießle. Bereits am Dienstag und Mittwoch warten zwei Wettbewerbe in Trondheim auf die Kombinierer, ehe mit dem Heimweltcups in Klingenthal und Schonach die Saison beendet wird.
Fotocredits: Markku Ulander
(dpa)