Wengen – Der Deutsche Skiverband ist im ersten Jahr nach dem Rücktritt von Felix Neureuther im Slalom weiter von den Ergebnissen Linus Straßers abhängig.
Patzt der 27 Jahre alte Münchner wie beim traditionsreichen Weltcup-Rennen in Wengen, sind die vorderen Plätze für die deutschen Athleten außer Reichweite. Am Sonntag belegte Straßer in der Schweiz Rang 17 und verschenkte ein besseres Resultat durch einen Patzer kurz vor dem Ziel im Finale. Anton Tremmel kam zum zweiten Mal in seiner Karriere in einen zweiten Lauf und belegte Platz 22. Die anderen deutschen Starter hatten dagegen allesamt die Qualifikation für das Finale verpasst.
«Wenn ich das runterfahre, ohne den Fehler unten, dann wird es ein zweites Adelboden», sagte Straßer. Am vergangenen Wochenende war er von Rang 24 auf Platz sechs nach vorne gerast. Entsprechend groß war sein Ärger unmittelbar nach der Ankunft im Ziel. Erst schlug der Skirennfahrer vom TSV 1860 München mit der Faust auf eine Werbebande und legte dann frustriert den Kopf in den Nacken. «Das muss man auch mal sagen: Das war ziemlich dumm gefahren von mir», meinte er im ZDF.
Seine letzte Zwischenzeit vor dem Ziel hätte für Rang sechs gereicht. «Grundsätzlich muss man das Positive mitnehmen und sehen: Der Speed ist voll da», sagte Straßer. «Wenn ich es schaffe, einfach und unkompliziert Ski zu fahren, dann tu ich mich relativ leicht.»
Vor den beiden anstehenden Slalom-Klassikern in Kitzbühel und Schladming stimmt die Form also grundsätzlich, auch die zuletzt gebrochene Hand behindert ihn kaum – an die Spitze aber reicht er noch nicht heran.
Da holte sich der Franzose Clement Noel den fünften Weltcup-Sieg seiner Karriere und verwies Henrik Kristoffersen mit 0,40 Sekunden Rückstand auf Rang zwei. Der Norweger ist zur Halbzeit aller Wettkämpfe im Weltcup aber wieder Führender der Gesamtwertung. Sein Verfolger Alexis Pinturault aus Frankreich schied aus. Der Russe Alexander Choroschilow kam in Wengen auf den dritten Platz.
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(dpa)