Levi – Rentiere als Geschenk und Fotos mit dem finnischen Weihnachtsmann sind auch für Slalom-Weltmeisterin Mikaela Shiffrin noch etwas Besonderes – Siegerehrungen dagegen längst Routine.
Die deutschen Damen warten bei Slalom-Rennen seit Februar 2015 indes weiter auf einen Platz unter den besten Zehn. Rang zwölf von Lena Dürr war in Levi zumindest ein Achtungserfolg und die halbe Norm für die WM im Februar. Shiffrin dagegen feierte diesen 21. Weltcup-Sieg ihrer Karriere routinierter als Maria Höfl-Riesch zu ihren besten Zeiten.
«Ich bin nie wirklich zufrieden», sagte die 21 Jahre alte Skirennfahrerin aus den USA und kündigte an, ihr Rentier «Sven» zu nennen. Den Artgenossen vor drei Jahren hatte sie «Rudolph» getauft.
Schon wenige Minuten nach der Zieldurchfahrt hatte sie auf dem Podest die Uhr des Sponsors und weitere Schmuckstücke am Handgelenk und alberte ein wenig mit den geschenkten Blumen herum. Shiffrin schafft es dennoch, dabei sympathisch zu bleiben und von anderen Fahrerinnen geschätzt zu werden.
Dabei hätten die Konkurrenten aus sportlicher Sicht allen Grund, sauer zu sein auf die blonde Powerfrau aus den USA. Denn der Sieg in Levi beim ersten Slalom des WM-Winters war binnen vier Jahren ihr 20. Weltcup-Erfolg in dieser Disziplin, für sie persönlich der neunte nacheinander. Zuletzt schafften es nur in den zwei Monaten während ihrer Verletzungspause in der vergangenen Saison andere ganz oben aufs Podium. Längst gilt Shiffrin, die auch im Riesenslalom zur Weltspitze zählt und in diesem Winter vermehrt Super-G fahren will, als ernstzunehmende Kandidatin auf einen Gesamtweltcupsieg.
Für Bundestrainer Markus Anwander ist Shiffrin im Slalom dennoch nicht unschlagbar. «Ich sehe zwei, drei andere, die ihr an einem guten Tag Paroli bieten können», sagte er der Deutschen Presse-Agentur und zählte Petra Vlhova, Wendy Holdener und Frida Hansdotter aus Schweden auf. Die Schweizerin Holdener hatte als Tageszweite 0,67 Sekunden Rückstand auf Shiffrin, der Slowakin Vlhova fehlten 0,75 Sekunden. Hansdotter schied nach einem guten ersten Lauf im Finale aus.
Dort fuhr Dürr auf Rang zwölf, Maren Wiesler kam auf Rang 26. «Sie können mehr, im Training fahren sie besser», sagte Anwander. Sehr zufrieden war er dagegen mit Marina Wallner. In ihrem ersten Weltcup-Rennen seit Januar 2015 und nach überstandenem Kreuzbandriss kam sie auf einen guten 19. Platz. «Das ist sehr positiv», lobte Anwander. «Ich freue mich sehr für sie.»
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(dpa)