Stoch will Vierfachsieg – Wellingers Duell mit Kobayashi

Bischofshofen – Jetzt muss Sven Hannawald zittern. Nach Siegen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck kann der Pole Kamil Stoch in Bischofshofen (17.00 Uhr) als zweiter Skispringer in der 66-jährigen Geschichte der Vierschanzentournee alle vier Wettbewerbe gewinnen.

HISTORIE: Neun Springer waren vor Stoch in der Situation, mit drei Siegen nach Bischofshofen zu reisen. Der vierte Erfolg jedoch gelang nur Hannawald. «Für vier Siege auf vier Schanzen braucht man auch Glück. Ich bin auch nervös, jeder von uns ist nervös. Wir sind keine Maschinen, sondern Menschen», sagte der 30-Jährige. In Innsbruck lag er zuletzt fast 15 Punkte vor der Konkurrenz und bewies damit seine Ausnahmeform.

TITELVERTEIDIGUNG: Der zweite Tournee-Gesamtsieg ist Stoch nicht mehr zu nehmen. «Er kann sich nur selbst schlagen», meint auch Andreas  Wellinger, erster Verfolger des Polen mit umgerechnet mehr als 35 Metern Rückstand. Im Vorjahr musste Stoch in Bischofshofen gewinnen, um den Gesamtsieg einzufahren. Das wird in diesem Jahr nicht mehr zwingend nötig sein.

DUELL: Fast 65 Punkte hinter Stoch duellieren sich Wellinger und der Japaner Junshiro Kobayashi um den zweiten Tournee-Gesamtplatz. In der Quali war Wellinger als Achter klar stärker als sein Rivale, der 31. wurde. «Die Ausgangsposition ist sehr gut, ich freue mich auf den Wettkampf», sagte der 22-jährige Bayer, der in Innsbruck Dritter wurde. Drei Punkte liegt Wellinger vor Kobayashi, weitere Rivalen wie der Norweger Daniel Andre Tande oder Quali-Sieger Dawid Kubacki aus Polen liegen knapp 20 Punkte zurück.

NUR NOCH ZUSCHAUER: Starke Schmerzen in der Hüfte haben Gelb-Träger Richard Freitag nach seinem Sturz in Innsbruck zum Tournee-Aus gezwungen. «Aktuell macht Skispringen keinen Sinn für mich. Aufgrund der Prellungen kann ich weder in die Anfahrtshocke gehen, noch dynamisch einen Sprung auslösen», sagte der 26-Jährige. Humor ist, wenn man trotzdem lacht: Der ausgestiegene Freitag postete ein Video aus Seefeld, als seine Teamkollegen schon in Bischofshofen angekommen waren. «So ein Mist, ich glaube, ich muss mir echt noch mal den Plan der Tournee genau anschauen. Ich glaube, ich bin hier falsch», sagte er und grinste.

Fotocredits: Barbara Gindl
(dpa)

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