Are – Aksel Lund Svindal hat sich an einem norwegischen Festtag mit einer Medaille in den Ruhestand verabschiedet.
Nur 0,02 Sekunden hinter seinem Freund und Teamkollegen Kjetil Jansrud holte der 36-Jährige bei der Ski-WM in Are unter den Augen von König Carl Gustaf und Königin Silvia Silber in der Abfahrt. «Das ist symbolisch, wie eine Staffelstabübergabe. Er ist noch immer da, aber Jansrud hat jetzt Gold», sagte der viermalige Weltmeister Bode Miller bei Eurosport.
2018 war es noch umgekehrt und Svindal wurde Olympiasieger vor Jansrud. «Letztes Jahr war es das Gleiche bei Olympia und ich habe Gold geholt – er verdient das heute», sagte Svindal und gab zu: «Ich bin ein bisschen emotional.» Weltmeister Jansrud meinte: «Meine erste Goldmedaille zu holen in seinem letzten Rennen und wir holen beide eine Medaille, das ist unglaublich. Heute war ein großartiger Tag.»
Bronze ging in einem grenzwertigen Wettkampf bei Schneefall, Wind und schlechter Sicht an Vincent Kriechmayr aus Österreich, der am Mittwoch bereits Silber im Super-G gewonnen hatte. Nach mehreren Verschiebungen wurde der verkürzte Wettkampf zur Überraschung vieler doch noch gestartet. «Es hat keiner gedacht, dass das heute was wird», sagte der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier.
Bester Deutscher war überraschend Dominik Schwaiger auf Rang 25. «Klar ist es schön, wenn man bester Deutscher ist, aber das war nicht die Leistung, die wir im Training schon gezeigt haben und drauf haben. Das ist schade», sagte Schwaiger der ARD. Josef Ferstl wurde geschwächt von einer Verkühlung 28., Manuel Schmid kam an seinem 26. Geburtstag in seinem zweiten WM-Rennen auf Rang 32. Linus Straßer raste in einer Art Training für die Kombination auf Platz 38.
Für Svindal war es der erhoffte schöne Abschied vor den vielen norwegischen Fans in Schweden. «Ich bin glücklich für Aksel, dass er diese Medaille in seinem letzten Rennen geholt hat», sagte der geschlagene Super-G-Weltmeister Dominik Paris.
Bis auf die Abfahrt auf der Streif in Kitzbühel hat Svindal in seiner Karriere alles gewonnen und nahezu alles erlebt, was in seinem Sport eine Bedeutung hat. Er wurde fünf Mal Weltmeister, zwei Mal Olympiasieger, holte mit Silber am Samstag die 13. Medaille bei einem Großereignis und hat den Gesamtweltcup zwei Mal gewonnen. 2007 wäre er bei einem Sturz in Beaver Creek fast gestorben. Dazu kommen weitere Verletzungen im Gesicht, an der Achillessehne und die Kreuzbandrisse, deren Spätfolgen ihn nun zum Abschied bewegen.
Fotocredits: Expa/Dominik Angerer,Johann Groder,Jean-Christophe Bott,Alessandro Trovati
(dpa)