Die Trachtenmode in den Alpen hat eine Jahrhunderte alte Geschichte und ist gerade mit ihrem Dirndl und der Lederhose bei vielen internationalen Touristen ein Symbol für den Süddeutschen Raum geworden. Die Trachten der Alpenregion unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Von den Farben, der Länge der Kleider, dem Materialien und sogar der Art der Knöpfe.
Als älteste noch getragene Tracht Mitteleuropas ist die Bregenzerwälder Tracht. Das Überkleid ist von schwarzer Farbe und etwa knöchellang. Ursprünglich war das Kleid aus weißer Leinwand und wurde dann später mit Ochenblut schwarz gefärbt. Der besonders prachtvoll verzierte Gürtel verlieh den Frauen aus Bregenzerwald den Ruf sie seien besonders eitel.
Mit dem 18. Lebensjahr durften junge Frauen am Osterfeiertag das erste Mal ihr Dirndl tragen. Über das auffällige Mieder wurde jedoch eine schwarze Jacke, der Schalk, getragen.
Das typische Dirndl, wie wir es heute aus der Mode kennen, stammt aus dem Salzkammergut und wurde im 19. Jahrhundert populär. Das Ausseer Dirndl, wie es auch genannt wird, war ursprünglich ein Unterkleid an das ein Kittel genäht wurde. Diese einfache Tracht wurde von den Mägden bei der täglichen Arbeit getragen und gefiel den Städterinnen jedoch so gut, dass sie ebenfalls anfingen diese Kleider zu tragen.
Lederhosen waren besonders wegen ihrem guten Wärmeschutz und auf Grund der Haltbarkeit und Strapazierfähigkeit geschätzt. Bereits die Germanen und Kelten trugen knöchellange Bundhosen aus Leder. Im süddeutschen und österreichischen Raum wurden Wildlederhosen aus Hirsch-, Rehbock- oder Gamsleder bunt gefärbte auch vom Adel getragen. Bürger und Bauern trugen ausschließlich schwarz gefärbte Beinkleider aus Bock- oder Schafhäuten, weil ihnen die Jagd verboten war. Auf vielen Stadtfesten oder zu traditionellen Anlässen sieht man heute immer noch Lederhosen und Dirndl. Die Trachten sind stadtfein geworden und ein Stück Kulturgeschichte.