Mailand – Sprungkünstler Nathan Chen aus den USA ist Weltmeister im Eiskunstlauf. Der 18-Jährige gewann vor 9000 begeisterten Zuschauern im ausverkauften Mediolanum Forum in Mailand mit 321,40 Punkten vor dem Japaner Shoma Uno (273,77) und Michail Koljada (272,32) aus Russland.
Der Berliner Paul Fentz beendete die Saison mit persönlicher Bestleistung von 230,92 Zählern auf dem 15. Platz. Damit hat die Deutsche Eislauf-Union auch im nächsten Jahr bei den Welttitelkämpfen in Saitama/Japan nur einen Startplatz bei den Herren. Der japanische Olympiasieger und Titelverteidiger Yuzuru Hanyu fehlte wegen einer Knöchelverletzung.
Zum Filmtitel der siebten Staffel von «Game of Thrones» gelang Fentz eine gute Eingangskombination. Dreifachem Axel und dreifachem Toeloop folgte ein einzeln gesprungener vierfacher Toeloop. Die Preisrichter zogen ihm aber Punkte für eine nicht ganz korrekte letzte Umdrehung ab. «Das finde ich schade und verstehe es nicht», sagte der 25-Jährige. Hätte er den zweiten dreifachen Axel nicht aufgerissen, wäre noch deutlich mehr drin gewesen.
«Das ist noch nicht das Ziel, wo ich sein möchte», meinte der Bundeswehrsoldat, der sich nach dem schlechten 22. Rang bei Olympia zum Abschluss besser präsentierte und sich auf die vielen Reaktionen der neu hinzugewonnenen Fans freute. Besonders amerikanische Anhänger sind begeistert von seiner Musikwahl. «Die stehen alle auf Game of Thrones, das ist der Wahnsinn», meinte Fentz.
«Ich bin so happy und so stolz», sagte Chen, der in seiner Kür sechs Vierfach-Sprünge zeigte: Zwei Flips, zwei Toeloops, einen Lutz und einen Salchow. Damit gewann der bei Los Angeles lebende Sieger des Grand-Prix-Finales mit fast 50 Punkten Vorsprung vor seinen Konkurrenten. Sie strauchelten alle bei den Höchstschwierigkeiten. Chen hatte bei Olympia mit dem Team Bronze gewonnen, im Einzelwettbewerb wurde er Fünfter.
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(dpa)