Sölden – Markus Wasmeier traut Lindsey Vonn im Gegensatz zu Maria Höfl-Riesch nicht zu, bei einem Herren-Rennen ein gutes Resultat zu schaffen und findet das Vorhaben schlecht.
«Mir erschließt sich der Sinn hinter dieser Idee nicht. Was soll ihr das bringen? Sie kann mit den Herren schon rein körperlich nicht konkurrieren», sagte der Doppel-Olympiasieger von 1994 in einem Interview von «t-online.de». «Zudem sind die Herren-Abfahrten ein ganz anderes Kaliber. Das darf man nicht unterschätzen. Sie müsste ein Risiko eingehen, das nicht zu verantworten ist. Das kann ganz böse enden.»
Vonn, mit 77 Weltcup-Siegen die beste alpine Skirennfahrerin der Geschichte, will schon seit Jahren in einem Rennen gegen die Herren antreten und hat vor wenigen Wochen wieder einen entsprechenden Vorstoß gemacht. Der Skiweltverband FIS lehnte diesen Wunsch bislang stets ab, will aber ein weiteres Mal darüber beratschlagen. Vonn möchte in Lake Louise starten, weil sie die Strecke von den Damen-Abfahrten bereits gut kennt. In Kanada gelangen ihr in der Abfahrt 14 Siege. «Das ist einfach das nächste Niveau. Ich möchte sehen, was für mich noch möglich ist. Ich mache das für mich, nicht als PR oder für die Medien», sagte Vonn der Deutschen Presse-Agentur.
Höfl-Riesch traut ihrer Freundin ein gutes Resultat zu. «Auf jeden Fall würde sie sich nicht blamieren. Wahrscheinlich sind die Männer auch deshalb so angesäuert, weil sie das wissen», hatte die ehemalige Skirennfahrerin und Nachfolgerin Wasmeiers als TV-Expertin der ARD am Donnerstag in einem Interview der «Stuttgarter Zeitung» gesagt. «Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass Lindsey so langsam wäre bei den Männern. In Kitzbühel oder Gröden würde sie wahrscheinlich nicht mitfahren, weil sie wüsste, dass sie dort keine Chance hätte. Aber in Lake Louise, wo sie schon sehr viele Rennen mit großem Vorsprung gewonnen hat bei den Damen, da traue ich ihr einiges zu.»
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(dpa)