In den letzten Jahrzehnten hat sich der Winterurlaub als beliebte Ergänzung und Alternative zum seit jeher im Vordergrund stehenden Sommerurlaub, der ja meist in südliche Regionen führt, etabliert.
War ursprünglich der Urlaub generell nur in den warmen Sommermonaten üblich, so ist heute der meist zusätzliche Skiurlaub nichts Außergewöhnliches mehr. Dem entsprechend hat sich auch die Tourismus-Industrie an den gesteigerten Bedarf angepasst. Es entstanden in allen mehr oder weniger schneesicheren Regionen Skilifte, Seilbahnen und andere Aufstiegshilfen. Aber auch präparierte Pisten und Loipen wurden in großer Zahl gerade in den klassischen Regionen der Schweiz und Österreichs für Touristen erschlossen. Gerade Ski-Urlaube lassen sich heute sehr bequem incl. dem benötigten Skipass pauschal buchen. Die Vielzahl ergänzender Wirtschaftszweige vor Ort lässt keine Wünsche offen – von Skischule bis Skiverleih, Sportbedarfsläden und Ausrüster.
Der Winterurlaub hat dem Tourismus in den Alpenländern ein neues Gesicht gegeben und mit dem Ski Urlaub und anderen Wintersport-Aktivitäten neue Möglichkeiten geschaffen. Zum einen sind Skiurlaub oder Winterurlaub allgemein natürlich wunderbare Aktivitäten für die Touristen, zum anderen werden Arbeitsplätze geschaffen. Nicht nur Skihütten und Aufstiegshilfen benötigen Arbeitskräfte, es werden auch Hotels gebraucht und Geschäfte, die die Wintersportler mit Skiern, Bekleidung, Helm und sonstigen Dingen versorgen. Problematisch wird es natürlich dann, wenn die Tourismus-Industrie so weit geht, denn dringend erforderlichen Bannwald zu roden, um Skipisten oder Lifte zu bauen. Auch der in den engen Alpentälern nur in Maßen vorhandene Platz für Hotels zwingt oft zur Bebauung von Bereichen, die lawinengefährdet sind. Solche extremen Folgen des Wintertourismus ruft insbesondere die Natur- und Umweltschützer aber auch Hochgebirgsexperten auf den Plan, die Gefährdungen durch Lawinenabgänge befürchten. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass diese Befürchtungen nicht ganz unbegründet sind. Der Winterurlauber sollte daher bei der Auswahl seines Urlaubsgebiets sowie bei der Tourenplanung auch solche Aspekte berücksichtigen. Gerade Tiefschnee-Fahrer verlassen gerne die sicheren Bereiche und lösen so Lawinen aus. Die Erschließung neuer Pistenregionen zerstört nicht nur die unberührte Natur, sondern kann u. U. auch in die Lebensräume anderer Alpenbewohner wie beispielsweise dem Steinbock schädlich eingreifen. Daher sollte man seinen Skiurlaub möglichst dort planen, wo die Infrastruktur für Wintersport bereits sehr ausgereift vorhanden ist und nicht in entlegenen Gebieten, die dann nachzuziehen versuchen und neue Aufstiegshilfen und Pisten bauen müssen.
Der Winterurlaub wird von vielen überwiegend als Skiurlaub gesehen. Skifahren – insbesondere Alpinski – ist eine sehr beliebte Wintersportmöglichkeit und mittlerweile auch dem Breitensport zugänglich. Gerade Touristen aus schneearmen Regionen nutzen die Gelegenheit zum Ski Urlaub, den in ihrer Heimatregion ist dieser Wintersport oft nicht möglich. Es gibt eine große Zahl Pauschalangebote, die von Zuhause bequem buchbar sind und oft sogar gleich schon den Skipass enthalten. Allgemein ist der Skiurlaub sicher die häufigste Form des Winterurlaubs, obwohl vielen Skiläufern das beachtliche Angebot ergänzender Aktivitäten wie beispielsweise Après-Ski mindestens ebenso wichtig ist. Aber auch andere Wintersportarten werden im Winterurlaub ausgeübt, weil sie Zuhause nicht möglich sind. Die Auswahl reicht von Rodeln und Bobfahren über Curling, Snowboarden oder Hüttenwanderungen mit Schneeschuhen bis zum Skibergsteigen. Auch Schneewanderungen, z. T. sogar als geführte Nachtwanderungen, sind möglich und bieten auch dem Nichtsportler viel Spaß und Abwechslung im Winterurlaub. Gerade für ältere oder gebrechlichere Menschen werden häufig auch Fahrten mit Pferdeschlitten angeboten. Aber auch Schneemobile sind ausleihbar und können für wunderschöne Touren eingesetzt werden.
Für viele Menschen ist der Winterurlaub weniger von der sportlichen Aktivität geprägt als vielmehr vom nachfolgenden Après-Ski und Hüttenzauber. Die Geselligkeit und die meist ganz besondere Stimmung lassen den Winterurlaub zu einem ganz besonderen Erlebnis werden. Ob als Einzelreisender oder in der Gruppe – die Veranstaltungen rund um den Wintersport sind mindestens ebenso wichtig wie der Sport selbst. Aber auch geeignete Wellness-Programme der Hotels runden den Winterurlaub und speziell den Skiurlaub sinnvoll und angenehm ab. Wichtig ist sicher, vorab die geeignete Ausrüstung für den geplanten Winterurlaub zu überprüfen und auch die persönliche Fitness sollte man nicht außer Acht lassen. Aber nicht jeder, der einen Winterurlaub machen möchte, ist Skiläufer. Sicher, der Skiurlaub ist am häufigsten vertreten, trotzdem gibt es viele Winterurlauber, die andere Sportarten betreiben. Sei es Rodeln oder Snowboarden, Curling oder auch die beliebten Hüttenwanderungen mit Rucksack und Schneeschuhen. Darüber hinaus wird jeder passionierte Skiläufer einmal älter oder gebrechlicher und der Winterurlaub kann dann kein wirklicher Ski-Urlaub mehr sein, sondern wird ruhiger und geruhsamer, auf sportliche Aktivität wird dann oft ganz verzichtet. Trotzdem sind Hüttenbesuche, Après-Ski oder andere Veranstaltungen im Rahmenprogramm der Gemeinden oft sehr attraktiv und reichen für einen abwechslungsreichen und interessanten Winterurlaub völlig aus. Außerdem gibt es natürlich viele Menschen, die zwar den Winter lieben, aber nicht sportlich sind oder kein Talent zum Skifahren haben. Auch Touristen aus sehr schneearmen Regionen, die niemals auf Skiern standen, trauen sich oft nicht, noch damit zu beginnen. Für alle diese Leute hält der Winterurlaub andere Aktivitäten bereit wie beispielsweise Schneewanderungen, gelegentlich sogar als Nachtwanderungen in geführter Form oder die Fahrt mit einem Pferdeschlitten.